In den Jahren 1924-1927 führte Drahomíra Stránská umfangreiches Sammeln von Volsliedern im westlichen Teil des Riesengebirgevorlands durch, in der Umgebung von Nová Paka (Neu Paka), Jilemnice (Starkenbach) und Vrchlabí (Hohenelbe), d. h. in der aus diesem Gesichtspunkt nur wenig erforschten Region. Die Sammlung enthält insgesamt 677 Lieder aus 22 Gemeinden.
Die Methodik der Forschung ist sehr modern: die Sammlung enthält Lebensläufe der Sänger, ihre Fotografien, die Landkarte des Sammelgebiets, Abhandlung über dortige Lebensweise. Drahomíra Stránská war leider musikalisch nicht geschult und deshalb schrieb sie nur die Texte der Lieder auf. Die Singweisen wurden erst nachträglich notiert von hiesigen Lehrern und Studenten; diese Tatsache verursachte das eher schwankende Niveau der Aufzeichnungen.
Im Archiv der Tschechoslawischen Gesellschaft für Volkskunde (TGV) werden aufbewahrt drei sg. große Fragebögen mit dem Titel "Anweisung zum Studium des Volkswohnsitzes und -gewandes". Diese Fragebögen stellte Drahomíra Stránská zusammen; ihr Versenden an die Korrespondenten der TGV wurde realisiert in den Jahren 1960-62. Drahomíra Stránská beabsichtigte wohl, die in den Antworten enthaltenen Angaben bei der Vorbereitung des Ethnographischen Atlasses auszunutzen, der zum methodologischen Grundbuch des Faches werden sollte.
Den Inhalt der Fragebögen bilden die Beschreibungen der Grundelemente des Männer-, Frauen- und Kindergewandes, vor allem der weiblichen Kopfbedeckungen.
Abgesehen von allen mit der Verschiedenartigkeit der Antworten der zusammenhängenden Problemen ist ersichtlich, daß im Rahmen dieses Projekts umfangreiches Material zum Studium des Volksschuhwerkes gesammelt wurde, das heute noch auszunutzen ist. Die Verarbeitung der Fragebögen wird von den Mitarbeitern des Ethnologischen Instituts der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik (AWTR) durchgeführt.