In den Jahren 1924-1927 führte Drahomíra Stránská umfangreiches Sammeln von Volsliedern im westlichen Teil des Riesengebirgevorlands durch, in der Umgebung von Nová Paka (Neu Paka), Jilemnice (Starkenbach) und Vrchlabí (Hohenelbe), d. h. in der aus diesem Gesichtspunkt nur wenig erforschten Region. Die Sammlung enthält insgesamt 677 Lieder aus 22 Gemeinden.
Die Methodik der Forschung ist sehr modern: die Sammlung enthält Lebensläufe der Sänger, ihre Fotografien, die Landkarte des Sammelgebiets, Abhandlung über dortige Lebensweise. Drahomíra Stránská war leider musikalisch nicht geschult und deshalb schrieb sie nur die Texte der Lieder auf. Die Singweisen wurden erst nachträglich notiert von hiesigen Lehrern und Studenten; diese Tatsache verursachte das eher schwankende Niveau der Aufzeichnungen.
Der überwiegende Teil der Auszeichnungen der Volkslieder aus Mähren und Schlesien ist konzentriert in der Brünner Abteilung des Ethnologischen Instituts der Akademie der Wissenschaften der tschechischen Republik. Seit einigen Jahren bemühen wir uns, Information über ähnliche, in Museen und anderen Institutionen aufbewahrte Sammlungen zu gewinnen; diese Aufgabe wird durchgehend gelöst durchs Versenden von Fragebögen. Die auf diese Weise entstehende Datenbank sollte nicht nur den Fachleuten dienen, sondern auch denjenigen, die sich für lokale kulturelle Erscheinungen interessieren und ihre Wiederbelebung unterstützen.