Die Anfänge der wissenschaftlichen Untersuchung der volkstümlichen Baukunst fallen in den Zeitraum der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Damals entstehen und entfalten sich in der Volkskunde verschiedene theoretische Richtungen, von denen einige die ethnographische Forschung im weltweiten Massstab beeinflussten, während sich andere mit ihrem Einfluss nur auf einige Länder beschränkten. Wenn wir "Richtung“ als allgemeine Orientierung der Forschung auffassen, die sich in dem vom Forscher gestellten Ziel äussert, können wir in der europäischen Erforschung der volkstümlichen Baukunst einige grundlegende Gruppen ausklammern, die - mit allgemeinen Massstäben gesehen - im westlichen Teil Europas markanter als in seiner östlichen Hälfte zur Geltung gelangten. 1. Philologisch-historische Richtung: Die Forscher dieser Gruppe verwerten zur Rekonstruktion der Entwicklung des Bauwesens archäologische Belege, schriftliche Quellen, Abbildungen, rezente Belege und philologisches Material (Terminologie). Sie betrachten die Erforschung der volkstümlichen Baukunst als Bestandteil der Kulturgeschichte. Wichtige Arbeitsmethode, die von zahlreichen Autoren bei ihren Forschungen angewendet wird, ist die Methode "Wörter und Sachen“. Die Forscher dieser Gruppe waren grösstenteils Verfechter der sog. ethnischen Theorie. 2. Kulturgeschichtliche Richtung: In der europäischen Volkskunde hinterliess die kulturgeschichtliche Schule Spuren insbesondere in der sog. Kulturraumforschung. Die Forscher der kulturgeschichtlichen Richtung nehmen vor allem ihren Ausgang vom Terrainstudium der Bauerscheinungen in kleineren geographischen Komplexen. and Článek zahrnuje rozsáhlý poznámkový aparát