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stenblute: sie hätten den Krieg überhaupt unter allen Umständen für unstatthaft erklären sollen. ')

Bald darauf scheint Peter Prag verlassen zu haben. Mit den Pra- ger Magistern verband ihn nichts mehr, ausser etwa die Forderung des Laienkelches, für den er ebenfalls einstand, da niemand daran rühren dürfe, was Christus selbst eingesetzt: eine weitere Bedeutung scheint er der Communion unter beiderlei Gestalt nicht beigelegt zu haben. Wahrscheinlich ist von nun an Chelčic sein bleibender Auf- enthaltsort geworden. Es liegt in einer Gegend, wo von Anfang an im Gegensatze zu Prag die radikale Richtung Wurzel gefasst hatte. Die Taboriten sind Chelčický nach seinem eigenen Geständnisse von Anfang an sympathischer gewesen als die Magister, obwohl ihn von jenen in der Lehre vom Kriege und seiner Berechtigung eine tiefere Kluft schied als von diesen. Als er mit ihnen in persönliche Berüh- rung trat, zeigten sich noch andere Differenzpunkte: vorzüglich in der Abendmalslehre.

Wenn der Hussitismus im Laienkelche sein Symbol fand, so hängt auch dies mit der vorbereitenden Bewegung des 14. Jahrhundertes zusammen. In seinem Eifer fiir den häufigen Genuss des Abendmals erblickte Matthias von Janov in demselben den Centralakt des kirch- lichen Lebens.?) Der von ihm ausgegangene Impuls wirkte nach: man wollte das ganze Sakrament geniessen, der Laie sollte darin hinter dem Priester nicht zuriickstehen.

Frühzeitig erwachte auch die Spekulation über das Dogma, und damit kam Zweifel und Zwiespalt. Auch Thomas von Stítné ist davon nicht unberührt geblieben, aber er hat doch im Vertrauen auf die Autorität der Kirche an der Transsubstantiationslehre festgehalten. Ihr Gegenstück ist die von Wiclif verfochtene Lehre von der Remanenz des Brotes und der realen Gegenwart Christi im Abendmal, zu der sich einige Zeit auch Ménner, wie Stanislaus von Znaym, bekannten, die anfánglich mit Hus giengen, um sich ihm dann desto entschiede-

!) Die Hauptstelle s. in der Replik gegen Rokycana. In der Postille schil- dert Chelcicky die Drangsale des fünfzehnjührigen Bürgerkrieges, zu denen er auch die Angst des Gewissens rechnet, der viele überfiel und bis zum Wahnsinn peinigte. ,Und dies kam durch die falschen Propheten... Als sie sahen, dass die Könige der rechten Predigt und dem Kelche sich widersetzen, da erhoben sie den Kampf gegen ihn..."

?) In seinem Tractat de frequenti commuuione (Ms. Un. 3 A 10) lehrt Janov: quod corpus (et sanguis J. Chr. diese Worte sind vielleicht ein späterer Zusatz) in templo dei in sacramento quiescens principaliter et maxime est adorandum et quod alia omnia, que subducunt vel distrahunt ab adoracione sacramenti, in templo Christi non sunt tolleranda (gegen die Bilderverehrung); quod Jesus crucifixus precipue in sacramento se dedit nobis.


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