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Sadek: „limites
hergeleitet von robota: die Arbeit, labor und
dieses wieder von: rob der Knecht, ursprüng-
lich wohl der Mann überhaupt, wie es das
deminutivum robě, robátko — parvulus darthut.
Noch im 15. und 16. Jahrh. heisst ein arbeit
samer Mensch člověk robotný und in der běhm.
Uebersetzung der Stadtrechte wird der. aus-
druck: was er dureh seine Arbeit verdient"
durch: „coż robotü sw dobude“ wiedergegeben.
Von dem allgemeinen Begriffe der Arbeit von
Menschenhünden wurde der engere Begriff des
| Frohndienstes mit robota verbunden, in welchem
Sinne das bóhm. Wort in der Form Robolt
oder als Verbum: robotten (bóhm. robotovati
— Frohnarbeiten verrichten) in die deutsche
Sprache überging. — Ein einzigesmal fand
ich robota im Sinne von Zugthieren. — Ueber
die sprachliche Verwandtschaft zwischen rob-ota,
arb-eit und lab-or siehe den belehrenden Arti-
kel: „Arbeit“ in Grimms Wórterb.
Rokitowi kerz — Rokytovy kef (C. D. II. 84).
Rokytovÿ ist hergeleitet von rokyta == salix
caprea, die Werftweide und ker das Gestrüppe.
dictos vulgariter Sádek“
(C. D. 1V. 232). Es waren diess Grünzsteine,
in welche verschiedene Zeichen, am häufigsten
Kreuze, eingehauen waren, wie bei Mucz. II.
7. 674: „ad lapidem eruce signatam.* Eine Be-
legstelle aus spiiterer Zeit (1567), befindet sich
in einer Prerauer Urkunde: „a dále nemají
pósti mimo ty sady a hranice, tak jakož kame-
ním tovysazeno a vyměřeno jest — und über die
Abmarkungen und Griinzen hinaus, wie selbe
durch Steine bezeichnet und ausgemessen sind,
sollen sie nicht weiden.“ — Sádek ist das
deminutivum von sad und dieses hergeleitet von
'saditi, setzen, locare. (Vergl. hranice, kopce,
meze, urotisté: ferner Grimm. R. A. 546. 547.)
Scalka — skalka, deminutivum von skála, saxum,
Fels, also skalka ein kleiner Fels; skalka be-
deutet ferner einen Steinhaufen im Felde. (C.
D. II. 81)
Schiztotne vid. Cistotné.
Seztne — Sestné: „a sex denariis, quod "dicitur
seztne, qui dari debent magistro venatoriæ,
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dignitatis“ (C. D. Ш. 272, 348). — Herge-
leitet von: Best, sex, sechs: die Abgabe, welche
für die Waldbenützung gezahlt wurde: šestné
quod dicitur, pertinens ad beneficium forestarii
super currus .... exigi prohibemus; — ,&estné,
super currus ... exigi inhibemus, nisi quando
ducunt ligna de nostra silva.*
|Slubni sud: jillud etiam, quod dicitur zlubni zud
habeant inter se libere et absolute, scilicet. de
capra et ove et ceteris hujusmodi, preter vac-
cam, bovem et equum ceteraque majora. (C.
D. IL. 326) Dem Sinne nach das Schiedsge-
richt, judicium arbilrarium, per arbitros, wel-
che noch im 15. und 16. Jahrh. häufig in
Uebung waren und damals „hadší* die „Ent-
scheider“ oder mit dem bohemisirten deutschen
Ausdrucke: „ubrmane“ hiessen. Die Parteien
mussten versprechen und geloben (sljubiti, slu-
biti, in der neueren Sprache: slibiti), dass sie
dem Ausspruche der Schiedsrichter Folge lei-
sten werden; daher der Ausdruck: slubný súd,
und elub (in der neueren Form slib, im wa-
lachischen Dialect in Máhren jedoch heutzutage
noch: slubovati und slub) das Versprechen, Ge-
lübde. — Von diesem slub scheint das deutsche:
Gelübde abzustammen, welches iu der ülteren
Form: gelub lautete: 550 sei wir purgel des
gelubs ledig^ (C. D. VII. 487). Grimm in seinen
R. A. pag. 605 Akg. 1. sagt über geloben und
Gelübde: „man würde es wagen, Jófa (manus)
alin. lófi mit unserm geloben zusammenzustellen,
hinderte nicht .die unvereinbare Abweichung
der vocale. Richtiger scheint also geloben das ore
laudare der alten Urkunden.* Bei der natü:lichen
Verwandtschaft der indoeuropüischen Sprachen
und namentlich der deutschen und slavischen
Zweige und bei den vielfachen Berührungs-
punkten zwischen Altelavisch und Gothisch kann
die Ableitung des Gelub von s-Jub nicht Wun-
der nehmen. So erscheint das goth. aúrtigards
als cyr. wr'tograd, goth. ganisan (genesen) als
cyr. gon'zen, goth. bóka (Buch) cyr. buky u. 8$. W-
und umgekehrt das slavische dl'g im goth. als
dulg oder dulgs (Grimm R. A. 611), slav.
chljeb (Brod) goth. hlaibs u. s. W- Was nun