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ladenen gegenüber durch die Zeugenschaft seiner Begleiter sich auszuweisen, dass er ein Bote des Gerichtes sei, anderseits um, falls der Vor- geladene nicht erschien, durch dieselben Zeu- gen bestätigen zu können, dass er die Ladung vollzogen habe. In der späteren Zeit fällt diese Begleitung hinweg und der póhončí wies. sich dem Vorzuladenden über seine Eigenschaft als Gerichtsbote durch ein von den Gerichtsbeamten verfasstes Verzeichniss sämmtlicher .Citationen aus; in Bôhmen hatte der pohonëi das Landes- siegel, auf Papier oder Pergament gedruckt, bei sich und pflegte, wie in Pohlen, einen Stab oder eine Ruthe in der Hand zu halten: bi- delli... baculos in manibus de more gestantes, qui citandi officium eis commissum denotant et demonstrant". (Maj. Car. Arch. Č. III. 171); »ipise ministerialis cum suo solito baculo ad villam accedere debet" (Helcel pomniki I. 59). Zur Zeit des Kosmas war das Siegel (Ring) im Gebrauche: sine exactore sine sigillo ... ad illum conflaebant* (script. rer. boh. I. 9), ein Gebrauch, der auch in Poblen bestand: ut homines claustri ad nullius compareant citatio- nem, nisi nostro nostram vocentur ad presentiam annulo vel sigillo* (Mucz. Cod. dipl. Pol. I. 99 confer 57, 118). In Mühren findet man von dem Stabe, der Ruthe, dem Ringe oder Siegel keine Spur. Wer den póhonéí Gewalt anthat, wurde

"ale Friedensbrecher bestraft; nach den statutis

Ottonis konnte der póhon6í jedoch sogar straflos gelódtet werden, wenn er nicht mit den vor- geschriebenen Zeugen erschien. Geschah die Vorladung durch ein Verschulden des póh. nicht, so unterlag er körperlicher Züchtigung, (Kn. Tov. pag. 34.) Traf der póh. den Citirten nicht zu Hause, so kündigte er die Vorladung der Frau oder der Dienerschaft an und machte insgebeim irgendwo ein Zeichen, um, falls ein Zweifel gegen die Ueberreichung des pühon erhoben wurde, sich mit demselben ausweisen zu kónnen. So lange Zupengerichte bestanden, waren die póh. dem castellanus, spüter d. i. von der zweiten Hälfte des XIV. Jahrh. an dem Oberstkämmerer untergeordnet. Sie hatten

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für ihre Dienstleistung liegende Gründe zum Nutzgenuss: terram camerariorum in Topolan ad castellaniam prius Olomucensem spectantem (C. D. III. 139). In der älteren Zeit wurden die póhončí aus der Mitte des niederen Adels genommen; man kann dies schliessen aus ihren Namen und aus dem Umstande, dass sie Arbeiten vollbrachten, die in spüterer Zeit den.Beamten

des kleineren Landrechtes, welche aus dem

Rilterstande gewählt wurden, anheimgestellt waren: cum camerariis, qui vulgo Pohonci di- cuntur, scilicet Mislik de Medlov, Janek de Duban, Stremena de Chudobin, qui predictum abbatem de bonis suis ... auctoritate nostra facerent possessorem ef etiam bona predicta per certas metas ... cireuirent. 4(C. D. II. 78). Die adelige Abkunft der póh. beim Landrechte in Bóhmen in der ülteren Zeit d. i. vor dem XV. Jahr. bezeugt ausdrücklich Vsehrd. (Ш. 17.) Nebst dem Fruchtgenusse bestimmter Grundstücke (der spüter, nach der Kn. Tov., in Allod verwandelt wurde), wurde dem poh. ein bestimmter Betrag von dem Klüger für die Meile gezahlt. (vergl. sub: pohonze und vfez.) Doch hatten in der spüteren Zeit nur die Boten des Olmiitzer Landrechtes den Titel pohonéi und Grundstücke, während beim Brünner Land- rechte nur einfache Boten (posli) angestellt wa- ren, welche für die Meile einen böhm. Groschen Botenlohn erhielten. (Kn. Tov. 33. 34.)

Pohonze = póhonné der dem Gerichtsboten (-

honëf) gezahlte Botenlohn.

/Pojezda (von po-jeti führen, fahren) die Verpflich-

tung, für das Gefolge des Königs Pferde zu

stellen: ,exactiones turpes, quæ vulgari voca-

bulo poiezda vocantur, paganorum potius quam christianorum in villis dicti monasterii . . . exigere de cetero non præsumant exceptis duodecim denariis publicæ monetæ semel in anno de quo- libet manso illarum villarum, que tali vexatione primitus vexabantur.* (C. D. II. 159.) a receptione colligaturarum alias od poyazd* (Mucz. Cod. dipl. Pol. II. 738).

Pomoc vid. berna. Pomocné (hergeleitet von pomoci: adjuvare, helfen)


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