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II. 85.). Manchesmal wurden die mit Gränzzei-
chen versehenen Bäume mit Erdhaufen umge-
ben: currunt metee ad quercum signatam et
circumfossam ubi
trunci fagi in una parte et quercus in alia parte
sunt cumulis terre circumfusi . . (Mucz. II. 6.
et fagum signatam ...
674. 675). Erstspüter verstand man unter hranice |
jene Linie, welche durch die(Summe der ein-
zelnen Grünzzeichen bezeichnet wurde. (vergl.
kopec, sádek, uročiště.)
Hrdost (hirdozt) hergeleitet von hrdý superbus,
stolz, übermüthig, war der gewaltsame Eingriff
oder Einfall in ein fremdes Haus oder Eigen-
thum, bei welchem jedoch keine Wegnahme
des Gutes oder Beraubung eintrat. Vergl. vyboj.
Hrpeéné (grneczne von hrnec der Topf, das Ge.
schirre) findet seine Erklärung durch die Stelle
in C. D. III. 150: 4,de omnibus proventibus. . .
de sale, de duetoribus vasorum de loco ad lo-
cum, decimam.
Chischi: ,sortes, quas habuit castro Ovosle, que
vocantur chischi^ (O. D. II. 364). Ich vermuthe,
dass dieses in einer schlesischen Urkunde vor-
kommende Wort gleich sei dem 'Feldausmasse,
welches im bóhm. čéšky hiess. Unter Přemysl II.
war die čéška die Hůlfte einer Fepice, zwei
řepice bildeten ein Viertel, daher die óéska —
!/po Aussaat.
Chrib: trans montem, qui dieitur Chrib* (C. D. II.
84). Die Wurzel ist das altsl. chrb (chrbet
dorsum, eurvum) im südslav. noch heutzutage
chrib — collis, Hügel, im altbóh. chébet, neu-
bóh. hibet, im russ. chrebet. (Dobrov. Institut.
I. 214.) In Mähren erhielt sich das Wort noch
in der Bezeichnung des Rückengebirges bei
Buchlau, welches im deutschen Marsgebirge,
im bühm. Hrib-Gci (hory) heisst. (Vergl. die
slovenski hribi Windische Biihel in der
- Steiermark.)
Kietska — klećka sicca ligna C. D. IL. 205; Er-
ben führt dieses Wort auf das altsl. Kłcati sa-
rire, caedere zurück; im böhmischen verwandt
ist kluéiti = roden, reuten. — Kletska bedeu-
tet das Priigelholz, das‘ Klaubholz, welches mit
Forestarius zusammengelesen
Vorwissen des
werden konnte: „silvas: ..., que recipi deben-
fur cum scitu forestariorum et Silvanorum, qui
fuerint in Dubrawa dicta Kleczsska, exclusis
tantummodo lignis quercinis, que rino succidi
_non debentur* Brünn. Landtf. VI. Nr. 1.
(Kmet (knietye C. D. IV. 207; "d V. 224).
Nach den Ausdriicken kmetei dvir == Bauoyn-
hof, kmetiöna die Bauernwittwe , sowie, dass
im pohlnischen bis auf den heutigen Tag kmet
einen Bauer bedeutet, kann man schliessen, dass
laut der Grünberger Handschrift die Kmeten den
Landbauer überhaupt, speciell den Dorfültesten
bezeichneten (so nochin der Maj. Carol. Arch. C. 111.
161. 162), in welch letzterer Bedeutung, als
Greis, er noch im heutigen Böhmisch erscheint.
Die Statuta Oftonis verstehen unter kmetones
de circumsedentibus villis solche( Dorfälteste,
die dem Gerichtsboten als Zeugen beigegeben
wurden. Dieser Begriff des Dorf-Aeltesten
ist jedenfalls zu berücksichtigten, wenn man den
Ausdruck der Urkunde des Cod. Dipl. VII. 829.
„barones seu kmetones sive terre“
verstehen lernen will, wo.kimeft die Landrechts-
[.beisitzer bedeutet. Diese Gleichstellung von kmet
und/baro erklärt sich dadurch, dass bis
Jahre 1492 als Beisitzer des grossen Land-
rechtes nur die eine selbstständige Haushaltung
führenden Mitglieder des alten Herrenstandes
fungiren konnten: in diesem Sinne ist also der
kmet als Familienhaupt eines der ältesten Adels-
geschlechter zu nehmen, welche mit dem Namen
alter Herrenstand bezeichnet wurden und da
nur sie ausschliesslich Mitglieder des grossen
Landrechtes sein konnten, so hiess das Land-
recht auch Herrengericht. Diese Bedeutung des
Wortes kmet als Haupt einer alten Herrenstands-
familie und in Folge dessen als Mitglied des
Herrengerichtes entspricht dem in der kniha
Tovatovské vorkommenden ‘hospodir (Ausgabe
von Demuth 40. 43), welcher nach einem
Exemplare 'desselben Rechtsbuches das Haupt
der Familie bedeutel. Diese Bedeutung des
Wortes Kmet erklärt auch die Stelle in der
Instruction Karl IV. für die mühr. Landtafel
vom J. 1359: nuucium ad tabularum ipsarum
seniores
zum