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XXI

Ausserdem wurden von der Universitätsbibliothek zu Prag als zu unbedeutend für eine Detailverzeich- nung und nur zum ,Vertilgen* geeignet im Sinne der oben angeführten Erläuterungsabsätze zu dem die Auf- hebung der Klóster veranlassenden Hofdecrete noch an das kais. Gubernium unmittelbar abgegeben:

1. Aus dem Augustiner-Eremitenstifte zu St. Wenzel in Prag 2 Fascikel (resp. Stücke)

2 > » » Chorherrenstifte za Wittingau 42 » 3. » > Benedictinerstifte zu Kladrau 15 » 4. » » Benedictinerinnenstift zu St. Georg in Prag 79 » 5. >» » Carmeliterconvente zu St. Gallus in Prag 8 » 6. > » Clarissinnenstifte zu Eger 160 » 7. » » Cisterzienserstifte zu Kónigsaal 27 » 8. » » » » Goldenkron ] » 9. » » » Plass 2 » 10. » » Cisterzienserinnenstifte zu Frauenthal 19 » 11. 5 » Dominikanerconvente zu Pisek 36 » 12. » » Dominikanerinnenstifte zu Prag 35 > 13. » » Prümonstratenserinnenstifte zu Chotieschau 85 » 14. > » Kreuzherrenstifte (Cyriaci) zu Prag 132 »

Summa 643 Fascikel und Stücke 14),

Sümmtliche hier als an das keis, Gubernium zu Prag abgeliefert bezeichneten Acten verwaltete der schon früher genannte Gubernialrath von Riegger und nach dessen Tode Gubernialrath von Thorn, welcher letztere sie zur ständigen weiteren Aufbewahrung an die kais, Gubernialregistratur überwies.

Besonderes Augenmerk widmete das Gubernium den an den einzelnen Klüstern bestandenen Mess- und sonstigen Stiftungen, da dieselben gemäss einen: Hofdecrete vom 4. Feber 1782 zur Dotierung der Lokalkaplaneien verwendet werden* sollten, die missliche materielle Lage der Kaplüne und Pfarr- herren an den gering dotierten Pfarren also durch diese Abgabe andersortigen Ueberflusses zu bessern beab- sichtigt war. Daher finden sich mehrfache Urgenzen des Guberniums an die Prager Universitütsbibliothek um Be- schleunigung der Abgabe der Messfundationsinstrumente; so vom 13. September 1782, betreffend die Stiftsbriefe der Benedictinerinnen zu St. Georg; vom 29. August 1783 bezüglich derer vom Prümonstratenserinnenstifte Chotieschau; vom 15. Juli 1785 betreffend die vom Augustinerstifte zu St. Wenzel in Prag; vom 21. Sep- tember 1787 bezüglich derer des Benedictinerstiftes zu Sazau; vom 27. November 1787 betreffend die des Benedictinerstiftes St, Nikolaus zu Prag und vom 2. December 1787 betreffend die des Goldenkroner Cister- zienserstiftes; ferner im allgemeinen wegen der Messfundationen aller Klóster vom 22. Juli 1782, dann vom 12. Juli 1787, Z. 19.863!5), und vom 5. Juli 1794, Z. 19.228.

Interessant ist, dass bei der Aufhebungsaction zwei Archive vóllig ;in Verlust gerathens sind, wie das betreffende Gubernialdecret, das hierüber unter Zahl 29071 vom Jahre 1788 Bescheid ertheilt, ausdrücklich sagt, u. z. das Archiv der Pilsner und das der Nimburger Dominikaner. Bezüglich des Letzteren lässt sich noch mehrfach die Notiz belegen, dass es dem Brandeiser Oberamtmanne< zur Be- förderung an die Prager Universitäts-Bibliothek übergeben worden war, ohne dass es diese jedoch jemals wirklich erhalten hätte; von dem ersteren fehlt jede überhaupt Nachricht ), Weiters entgiengen der Besitznahme durch

14) 29 weitero Fascike) Archivschriften aus dem Prümonstratenserinnenstifte zu Chotieschau, welche die Prager Universitätsbibliothek dem Gubernium am 16. April 1791 eingesandt hatte, wurden mittels Decretes vom 18. Juli 1791 Z. 21190, mit dem Bemerken der Bibliothek zurůckgesendet, dass die meisten dieser Schrifften zwar zu vertilgen, überhaupt aber dieselben noch vorher nochmals mit Rücksicht auf Historie, Genoalogie u. dgl. aufs gennueste durchzugehen seyen.* In einem weiteren Gubernial- decrete vom 11. Mürz 1789, Z. 7592, wird die Proger Universitüts-Bibliothek aufgefordert, ,die zur Vertilgung angetragenen Archivschriften des Benedictinerklostets Sazau an die Gubernialregistratur Prag abzugeben.*

15) Auf welches Decret die Bibliothek unter dem Datum des 30. Juli 1787 antwortete: ,dass von Messfundationen nichts mehr da soi.*

16) Ueber Analoges in Nieder- und Oberösterreich vg). auch G. Wolf, a. a. 0. S. 40 u. 58, Anmerkung !), und A. Czerny: Das neue Landos-Archiv in Linz, in den Mitthlg. d. C. Comm. 111. Section, Bd. IV, S. 95 und 98.


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