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XXVIII
weitere Moravismen in der KL nachweisen lassen, die den strengče-
chischen (westcechischen) Formen gegenüber in der Minderheit sind,
also als Ausnahmen aus dem westéechischen Text hervorleuchten. Es
sind dies:
1. der Eintritt von £ (7) für c, ó und umgekehrt а) č (ti)
tritt für c (ci), 6 ein: vor allem in 24 Fällen tiesarz (und Ableitungen),
die Pecirka alle cziesarz liest: 42, 206, 214, 236, 1125, 1190, 1213,
1215, 1217, 1232, 1271, 1281, 1285, 1313, 1345, 1389, 1405, 1429, 1434,
1471, 1476, 2135, 3194. Diesen Fällen, die sichtlich gruppenweise be-
sonders in der Mitte der Dichtung vorkommen, stehen zahlreiche Fälle
gegenüber, wo die Hs und Pe&irka übereinstimmend cziesarz schreiben‘).
ti für ci findet sich ferner: 746 dietietym switiegem == dietěcím. 2452
chodyety = chodżeci, nt-Part. fem. 2654 y tyeleysy = célejií, Dazu die
Fille im Reim: 103 každej věci: dosyeti = dosieci. 3161 uéennici:
muczennyty. Vielleicht auch im verderbten V. 531 y vprzieti: řeči, —
U tritt für 6 ein: 746 switiegem == zvyëejem (vgl. 1655). 1063 zatye =
za68, Vielleicht: 1375 ztystyl, Gb. LF 9, 304 zweifelnd z&istil, vgl, HMI.
I, 494, 3. — Fälle im Reim: 3292 wznoty (: oči), E vznočí, Gb. LF 9,
323 vznosí. 1641 vele : na svém tyele, der Sinn verlangt čele. — b) c, č tritt
für t (0) ein: 57, 244 chcziecz == chtiec. In den Infinitiven: 518 ob-
klicziczy, 572 mlczeczi, 780, 785, 800 zrzeczy, 1035 sluzyczi; 1729 chcze
= chtë, 1919 czielesne — tělesné, 2552 chczyecze: wyecze, 2553 trzydseczy-
krat, 2905 scyrzmy. Fálle im Reim: 843 zrzyeti: chtieczy, 1101 netuzyczi:
sluzity, 1688 smieti: poczieczy, 1782 umuëiti: otlucziczy, 1856 wzieti:
poczieczy, 2092 wraczyw: zatrativ, 2122 wyprawyty: nawieczy (E naviti),
2524 vzrzyeczy: piiets, 2820 leknuczy: rzeknucy, 3396 vmrzyeczy: prijiets.
Diesen Wechsel zeigt auch die von derselben Hand und in der-
selben Orthographie geschriebene Passion Christi der Hs 555: 91b
czissycz let, 90b piecz (płt) wieczy. tocziss und totiz kommen neben
einander vor.
Wie haben wir diese Erscheinungen auizufassen? t? für ci, 6 und
die Palatalisierung von 4/4 in c? findet sich heute im óstlichen éechischen
Dialektraum auf ziemlich beschránktem Gebiete: im ostmáührischen lachi-
schen Dialekt, dem merkwürdigen Uebergang des Cechischen zum Polni-
schen, und in einzelnen slovakischen Untermundarten in Máhreu (Hro-
zenkau) und Ungarn. Vgl. Gebauer HMI. I $$ 424, 445; 308, 432 nach
Zeugnissen von Barto&, Sembera, Susil, Bartocha; dazu J. Loris, Rozbor
podieéí hornoostravského, Prag 1899, S. 19. Auch für die westmährische
Untermundart um Türnau bei Mähr. Trübau kann ich tihle = cihla und
žloť (offenes o) = Zlué bezeugen. Nach Blahoslavs Zeugnis (tósta —: cesta,
(ísaf, tihla, véemohauti) haben diese Erscheinungen in der älteren
) Gebauer verzeichnet die Fälle tiesarz LF 9, 292 (16 Fälle) und
HMI I, 501 (14 Fälle). Die beiden HMI a. a. O. nicht erwähnten Fälle
206, 1125 zeigen in der Hs das 7? sehr deutlich, für 206 hat nach Gb.
LF 9, 292 Archivar Brandl das / ausdrücklich bezeugt. Dass dem sonst
sorfíáltig beobachtenden Pecírka sowie Erben diese charakteristische
und unschwer zu erkennende Eigentiimlichkeit entging, muss wunder-
nehmen.