EN | ES |

Facsimile Lines

979


< Page >

[1]
XXII VORBERICHT.

[2]
2. Entstehung und Würdigung der Texte.

[3]
Von der Entstehung der drei Urkunden, Handfeste A, Bu. Ta.
[4]
war bereits in der Geschichte der Iglauer Codificationen die Rede.

[5]
Was dic angeführten Codices betrifft, so wurde die Mehr-
[6]
zahl, mit Ausnahme der die Weisung nach Freiberg enthaltenden
[7]
und der čechischon Gruppe, in Iglau selbst angelegt, wenn auch
[8]
nicht durchwegs vollendet. So nicht nur die bis heute 1m Iglaucr
[9]
Stadtarchive aufbewahrten Hds. B, A und C,%) sondern auch
[10]
D und G, deren Schreiber sich selbst als Iglauer bezeichnen
[11]
(Alexander fihus Severini, Stadtnotar und Ladislaus de Iglavia,

[12]
N

[13]
wahrscheinlich auch Notar),*°) ferner H*") und g (für den Rath
[14]
verfasst), z. Th. E und F,??) vielleicht auch V.**) Keine Anhalts-
[15]
punkte ergeben sich m. W. bezüglich M, U, J, Z u. L. Jenc
[16]
Handschriften, welche ganz oder vornehmlich in čechischer

[17]
89) Ueber À und B s. oben. Bezüglich C kommt u. a. in Betracht
[18]
die Aufschrift des Spr. No. 49: ,Diesen Rath haben uns viel weise, ehr-
[19]
bare alte Bergleute gegeben."

[20]
40) Bezüglich G ist auch die wiederholte Bemerkung: Sed hoc lglaviac
[21]
observari non video, die Anführung von Iglauer praktischen Rechtsfüllon,
[22]
Vorzeichnung der Handschriften des Stadtarchivs u. s. w. zu bemerken.

[23]
41) Die Kenntnis der im Liber sentenciarum so zahlreich verar-
[24]
beiteten Iglaner Sprüche sowie der Const.-Uebersetzung des Goeilnhausen
[25]
kann sich der Schreiber zu dieser Zeit kaum anderswo als in I. selbst
[26]
verschafft haben. Spüter kam der Codex nach Kuttenberg, wo ihn Briccius
[27]
von Liesko benutzte. Gelakovsky, O pravech a. a. O.

[28]
42) Bezüglich E kommt in Betracht, dass diese Handschritt zuerst,
[29]
soweit bekannt, die 3. Recension des Iglauer Stadtrechtes aufnahm, dass
[30]
sie mehrere in den älteren Handschriften nicht vortindliche Oberhotsentenzen
[31]
an verschiedene Stádte (Kuttenberg, Kolin, lile, Spr. No. 30, 33, 36, 69,
[32]
91, 118) aufnahm, die doch wohl nur im Iglauer Archiv gesammelt wurden,
[33]
weiters dass F sie offenbar in Iglau copierte, arg. Wir judex und geschworen
[34]
der stat zu der Yglaw pekennen, das wir alle seczungen pestaetigen, F
[35]
fol. 21. Da sich in F von derselben Hand eine Niederschrift ungarischer
[36]
Bergrechte und gemeinsamer Entscheidungen der 7 oberung. Bergstädte lindet.
[37]
dürfte der Schreiber seinen Posten später vertauscht und die Handschrift
[38]
nach Ungarn mitgenommen haben. Auch E ist später ausgewandert, denn
[39]
der Sehluss, die Const. (welche auch F nicht abschreibt), weist deutlich auf
[40]
Kuttenberg; vgl. die Auszeichnung des ,,Berges" (Kuttenbergs) in I 5 bei y),
[41]
II 2 bei e), vgl. auch 1I 9 q) mm.)

[42]
43) Kóunte daraus geschlossen werden, dass cin Iglauner Birger laut
[43]
Vermerkes auf dem Deckel den Codex verschenkte, Auf einen andern Ur-
[44]
sprungsort weisen keine Indicien.

[45]


Text viewFacsimile