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berská (Arch. Č. I. 451) enthält mehrere Be-
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legstellen, dass dem Gerichtsboten die Ver-
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kóstigung in naturs aber auch in Reluirung ge-
[5]
leistet wurde: druhý gros, to je za jeho ztravu

[6]
A

[7]
== einen zweiten Groschen, das ist für seine |

[8]
Verkóstigung.* Den Bothenlohn und den viez |

[9]
hatte der Kläger zu leisten; nach den státutis
[10]
Ottonis zu schliessen, stand ihm aber das Recht
[11]
zu, nach gewonnenem Process die Erstattung der
[12]
Kosten von dem Geklagten zu verlangen; verlor
[13]
er aber den Process, 80 war der Geklagte zu
[14]
dieser Rückerstattung nicht verpflichtet. (vergl,
[15]
póhončí und póhonn.) Maciejowski’s Ansicht
[16]
über vfez seheint nicht zutreffend vid. Hist,
[17]
Pravd. Slov. UI. "Ausg. B. I. pag. 253 und
[18]
Akg. 1.
[19]
Vreh lautlich und sachlich das deutsche Berg, mons,
[20]
cacumen; in der Verbindung ua vrch (C. D
[21]
II. 80, 84) bedeutet es die Quelle, den Ursprung,
[22]
eines Gewüssers: ,usque ad originem fluvii
[23]
qui dicitur Nauirehmalinného* (na vrch Ma-
[24]
linného bis zur Quelle des Flusses Malinny
[25]
= malinného ist der von vrch abhüngige geni-
[26]
tiv C. D. IL. 82); ad originem fluvii,
[27]
qui vulgo dicitur Nauirchde&tného ( bis zur
[28]
Quelle des Flusses Deštné C. D. I. 82)
[29]
ad orginem fluvii, qui dicitur Nauirchiawornika
[30]
(= bis zur Quelle des Flusses Javornik C. D.
[31]
II. 82); usque nawirch rivuli dieti rokytovecz*
[32]
(usque ad originem bis zur Quelle des roky-
[33]
tovec genannten Flusses C. D. II 84).
[34]
Vrociscie, Urocysce vid. Urosists, i
[35]
/Wyboj (wiboy): si quis spoliatus fuerit per wiboy
[36]
^ ineuset quos vult et de hirdozt nominet quos
[37]
vult.* Vyboj ist hergeleitet von vy-biti:
[38]
heraustreiben, vertreiben, excutere, und bedeutet
[39]
den mit Gewaltthütigkeit und Wegnahme (spo-
[40]
liatus) des Eigenthumes verbundenen Einfall in
[41]
das Haus oder Besitzthum eines Anderen, na-
[42]
mentlich zur Nachtszeit: »primo, quia eo nocturno
[43]
tempore excussionis debet! clamare, ut vicini
[44]
audiant violentiam , que sibi infertur ... ad
[45]
conspiciendam illam excussionem ukázati
[46]
dóm vybitý (Ord. jud. terre Arch. Č. II. 101,
[47]
102) Contra excussores seu violentos invasores

[48]

[49]
domorum == proti nasilnikóm a ogbojnikom do-

[50]
muov (Maj. Car. Arch. Ć. III. 175); sub-

[51]
sequentes diem excussionis ode dne výboje

[52]
(ibid. 176), daher vyboj excussio domus.

[53]
(Brünn Püh. 1447 fol. 18; Olm. Püh. 1475 fol.

[54]
7) Vergl. hrdost und im Index: Heimsuche.

[55]
Wecelnici vid. Véelnici.

[56]
Welikà, (magnus, a. um) isí zu verstehen voda
[57]
aqua (C. D. II. 84); vergl. studená.

[58]
Wiboy vid. Vyboj.

[59]
Wiseleh, Wizelehe vid. Viselec.

[60]
Wrez vid. Vrez.

[61]
Woda (voda) aqua Wasser: die Wasserprobe im

[62]
Gottesurtheil. Statt der Gottesurtheile wurde
[63]
unter Karl IV. auf Verwendung des Erzb. Ernst
[64]
der Eid mit Fideshelfern festgesetzt. Die

[65]
Wasserprobe geschah entw. durch eintauchen
[66]
des Armes in siedendes Wasser oder durch
[67]
das Werfen des Angeklagten in einen Fluss.
[68]
Wrnach: ,ut nullus nosiroram camerariorum super
[69]
quacunque causa homines ipsorum citare vel
[70]
ienere, quod vulgariter wrnach dicitur, audea:
[71]
sine fratrum nuntio speciali* (C. D. II. 150).
[72]
Ein wahrscheinlich durch fehlerhafte Schreibung
[73]
dunkles Wort, das Erben Reg. 600 durch win.
[74]
nych vinník d. i. reus erkláürt. Dass eines-
[75]
- theis die Citation durch den Gerichtsbothen
[76]
zu verstehen sei, geht klar aus der Belegstelle
[77]
hervor; aber der Gerichtsbote beschuldigte
[78]
nicht, klagte nicht an, anderseits kommt das
[79]
Wort tenere in dieser Verbindung nur das
[80]
einzigemal vor; sollte wrnach nicht vielleicht
[81]
zu lesen sein winach? Dann würe (winśch der
[82]
Local plur. von vina; culpa, welches in der
[83]
Gerichtssprache Mührens jene Zahlung bedeutete,
[84]
welche den Gerichtsbeamten von dem Kláger
[85]
únd Geklagten zu entrichten war. Im Jahre
[86]
1448 sagten, über die Schuldgelder (viny,
[87]
culpæ) befragt, Johann von Lomnitz, Oberst-
[88]
kümmerer von Brünn, und Johann von Zerawitz
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aus, dass seit ihrem Gedenken der Klüger, wenn
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der Geklagte los kam, den Gerichtsbeamten
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drei Vierdinge Schuldgeld zu zahlen habe;
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wenn beide, der Klüger und Geklagte sich ver-
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gleichen, so zahlt jeder an Schuldgeld 24

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