berská (Arch. Č. I. 451) enthält mehrere Be-
legstellen, dass dem Gerichtsboten die Ver-
kóstigung in naturs aber auch in Reluirung ge-
leistet wurde: „druhý gros, to je za jeho ztravu
A
== einen zweiten Groschen, das ist für seine |
Verkóstigung.* Den Bothenlohn und den viez |
hatte der Kläger zu leisten; nach den státutis
Ottonis zu schliessen, stand ihm aber das Recht
zu, nach gewonnenem Process die Erstattung der
Kosten von dem Geklagten zu verlangen; verlor
er aber den Process, 80 war der Geklagte zu
dieser Rückerstattung nicht verpflichtet. (vergl,
póhončí und póhonn.) Maciejowski’s Ansicht
über vfez seheint nicht zutreffend vid. Hist,
Pravd. Slov. UI. "Ausg. B. I. pag. 253 und
Akg. 1.
Vreh lautlich und sachlich das deutsche Berg, mons,
cacumen; in der Verbindung „ua vrch“ (C. D
II. 80, 84) bedeutet es die Quelle, den Ursprung,
eines Gewüssers: ,usque ad originem fluvii
qui dicitur Nauirehmalinného* — (na vrch Ma-
linného — bis zur Quelle des Flusses Malinny
= malinného ist der von vrch abhüngige geni-
tiv — C. D. IL. 82); — „ad originem fluvii,
qui vulgo dicitur Nauirchde&tného (— bis zur
Quelle des Flusses Deštné C. D. I. 82) —
„ad orginem fluvii, qui dicitur Nauirchiawornika
(= bis zur Quelle des Flusses Javornik“ C. D.
II. 82); „usque nawirch rivuli dieti rokytovecz*
(usque ad originem — bis zur Quelle des roky-
tovec genannten Flusses C. D. II 84).
Vrociscie, Urocysce vid. Urosists, i
/Wyboj (wiboy): „si quis spoliatus fuerit per wiboy
^ ineuset quos vult et de hirdozt nominet quos
vult.* Vyboj ist hergeleitet von vy-biti:
heraustreiben, vertreiben, excutere, und bedeutet
den mit Gewaltthütigkeit und Wegnahme (spo-
liatus) des Eigenthumes verbundenen Einfall in
das Haus oder Besitzthum eines Anderen, na-
mentlich zur Nachtszeit: »primo, quia eo nocturno
tempore excussionis debet! clamare, ut vicini
audiant violentiam , que sibi infertur ... ad
conspiciendam illam excussionem — má ukázati
dóm vybitý (Ord. jud. terre Arch. Č. II. 101,
102) „Contra excussores seu violentos invasores
domorum == proti nasilnikóm a ogbojnikom do-
muov „(Maj. Car. Arch. Ć. III. 175); — „sub-
sequentes diem excussionis ode dne výboje“
(ibid. 176), daher vyboj excussio domus.
(Brünn Püh. 1447 fol. 18; Olm. Püh. 1475 fol.
7) Vergl. hrdost und im Index: Heimsuche.
Wecelnici vid. Véelnici.
Welikà, (magnus, a. um) isí zu verstehen voda
— aqua (C. D. II. 84); vergl. studená.
Wiboy vid. Vyboj.
Wiseleh, Wizelehe vid. Viselec.
Wrez vid. Vrez.
Woda (voda) aqua Wasser: die Wasserprobe im
Gottesurtheil. — Statt der Gottesurtheile wurde
unter Karl IV. auf Verwendung des Erzb. Ernst
der Eid mit Fideshelfern festgesetzt. — Die
Wasserprobe geschah entw. durch eintauchen
des Armes in siedendes Wasser oder durch
das Werfen des Angeklagten in einen Fluss.
Wrnach: ,ut nullus nosiroram camerariorum super
quacunque causa homines ipsorum citare vel
ienere, quod vulgariter wrnach dicitur, audea:
sine fratrum nuntio speciali* (C. D. II. 150).
Ein wahrscheinlich durch fehlerhafte Schreibung
dunkles Wort, das Erben Reg. 600 durch win.
nych — vinník d. i. reus erkláürt. Dass eines-
- theis die Citation durch den Gerichtsbothen
zu verstehen sei, geht klar aus der Belegstelle
hervor; aber der Gerichtsbote beschuldigte
nicht, klagte nicht an, anderseits kommt das
Wort tenere in dieser Verbindung nur das
einzigemal vor; sollte wrnach nicht vielleicht
zu lesen sein winach? Dann würe (winśch der
Local plur. von vina; culpa, welches in der
Gerichtssprache Mührens jene Zahlung bedeutete,
welche den Gerichtsbeamten von dem Kláger
únd Geklagten zu entrichten war. Im Jahre
1448 sagten, über die Schuldgelder (viny,
culpæ) befragt, Johann von Lomnitz, Oberst-
kümmerer von Brünn, und Johann von Zerawitz
aus, dass seit ihrem Gedenken der Klüger, wenn
der Geklagte los kam, den Gerichtsbeamten
drei Vierdinge Schuldgeld zu zahlen habe;
wenn beide, der Klüger und Geklagte sich ver-
gleichen, so zahlt jeder an Schuldgeld 24