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562 A. XXXIII. Dopisy Karla ze Žerotína z roku 1610, 30. prosince.
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ich mit unserer Reiterei auf, und will mit Gottes Hilf, so viel es an meiner Person
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wird gelegen sein, den ganzen Rest darauf setzen, ehe ich zulasse, dass mein Vater-
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land und meine gute Freund sampt mir in die vorige Dienstbarkeit gerathen. Schreib
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derenthalben sowohl an Ihr Fürstl. (m.*) als auch an Herzog Carln von Münsterberg,
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sowol den Bericht von diesem Accident zu geben, als umb DBeistand. wo es die Not
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weiter erfordert, zue bitten: von lhr Fürstl. Gn. habe ich zwar keinen Zweifel, was
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aber von dem Oberampt fir ein Antwort mir zuekommen wird. das wird der Er-
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Kine Sachen gibt mir viel nachzuedenken, dass mir nicht allein die Stände,
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sondern auch meine gute Freund aus dem Land ob der Enns mit dem geringsten nichts
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von dieser Gefahr zueschreiben. und kompt mir einstheils für, ob nicht etwan ein
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heimliche Correspondenz zwischen ihnen und den Pragerischen Räthen, cinsteils ob
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vielleieht der Kónig, der sonsten nicht allezeit die beste Kundschaften hat, ubel
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informirt wire. Mit dem allen will ich darthuen, was bei gewisser und vor Augen
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stehender Gefahr zu thuen wire, dann also kann dem einen geholfen werden und
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dom andern wird kein Schaden zuegefügt.
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Was die Chur- und Fürsten und insonderheit unser Herzog von Braun-
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schweig zu diesen Sachen sagen werden, vernehmen wir mit der Zeit. Ich imaginir
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mir aber, der Kventus wird das Urthcil fallen, also dass im Fall wir verlieren,
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(dafür Gott sei) manu sage, es sei poeua talionis, Gott sei ein gerechter (tott, er
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hitt nur vergolten, womit wir gesündigt hätten; geschehe es aber, dass sie geschlagen
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wurden, dass man dergegen einbricht, wir hitten lóblieh gethan. und wäre den
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verrüterischen meineidigen Schelmen recht geschehen, dass sie würen klopft worden,
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und hätte (Gott ein sonderliehs Werk bewiesen, indem er grossen Herrn zue Beispiel
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solches verhingt hitte, damit sie nicht so leicht ad frangendam fidem sich bewegen
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lassen. Und wurd dieses zwar recht und mit Wahrheit geurteilt, sondern cum malis
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So viel auf diessmal; die Continuation communicier ich dem Herrn, nachdem
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seiner Zeit kommen wird, worhiemit sämptlichen dem Almächtigen befehlend, Drewostiz
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den 30. Dec. 1610. Des Herrn dienstwilliger Freund
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Karl der Klter Herr von Zerotin.
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Pracs. 1. Januar 1611. Resp. 2. Januar 1611.
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Orig. v krdl. prusk. tajném státn. arch. v Berlíně. (Uverejnil Dr. Hans Schulz v Zeitschrift f. Gesch.
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Mihrens u. Schlesiens, III, 1899 str. 123—4.) — *) Markrabi Jan Jifi Braniborskÿ, kníže Krnovský,
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