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168 D. XXII. Řády selské a instrukce hospodářské:

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von höchsten Orten ertheilte Weisung angewiesen worden, welche dahin gehet, dass man bei
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der von der Chlumetzer Obrigkeit vorgestellten Unmóglichkeit denen Unterthanen mit den
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nöthigen Körnern zur Sommersaat auszuhelfen, in Betracht der obwaltenden Wichtigkeit,
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Felder auf einer so grossen Herrschaft an Samenanbau nicht unbesäet zu lassen, alles Mögliche
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anzuwenden habe, damit denen Herrschaft Chlumetzer Unterthauen so geschwind, als möglich,
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und ohne die gegenwärtig driugende Saatzeit zu verabsäumen, das erfoderliche Getreid ver-
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schaffet werde. Gubernium habe daher zu trachten, dass entweder von den benachbarten, auch
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anderer Kreise Kontributionsschüttböden die Körner in natura, die jedoch die Chlumetzer
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Unterthanen selbst abholen müssen, gegen billiges Interesse erborget, oder aber auch mit den
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benachbarten Kontributionskassa-Barschaften ebenfalls gegen Interesse ausgeholfen, oder auch
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angrezende Dominien zu einem Vorschuss der erfoderlichen Getreidegattungen bewogen werden
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möchten. Wobei sich ohnehin verstehe, dass erstlich die ganze Gemeinde in solidum, und
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dann als Bürge auch die Chlumetzer Obrigkeit für diese Vorschüsse, sie mögen auf was immer
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für eine von den ersterwühnten Arten geschehen, zu haften, und die Zurückzahlung gleich
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nach dem heurigen Schnitt, mit dieser Naturalaufgabe oder Interessen zu leisten schuldig sein; *)
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wofür die Versicherung des Kreisamtes den Vorsehussleistenden zu ertheilen, und um die si-
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chere Einbringung auch der sorgsamste Bedacht zu nehmen sei. Wann aber diese Fürkehrung
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zur Aufbringung der nóthigen Anbaukórner nicht ausgiebig wáre, so habe man die Obrigkeit
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zur Aufnahme und Vorschuss des nóthigen Kapitals, für welches jedoch die Unterthanen die
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landüblichen Interessen der Obrigkeit zu vergüten hátten, ohne Verzug zu verhalten.

[22]
In einem Hofdekret vom 28. Mirz d. J. wurde überdies noch verordnet, dass auch,
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jedoch nicht allgemein, sondern immer nach erhaltener kreisámtlicher Erlaubniss und Vor-
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merkung, zugelassen werden kónne, die nóthigen Brodkórner von der Hinterlegung des Kreises
[25]
zur Aushilfe der nothleidenden Unterthanen und zur Steuerung des Brodmangels gegen Wieder-
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ersatz nach der heurigen Ernte benützen uud verwenden zu kónnen.

[27]
Diese zwei höchste Vorschriften werden daher dem k. Kreisamt in der Absicht bekannt
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gemacht, um sich in àhnlichen, den dortigen Kreis etwan betreffenden Füllen des Brod- oder
[29]
Getreidmangels nach denen in diesen zwei Hofdekreten enthaltenen Weisungen beneluen, und
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nóthigen Falls mit andern Kreis&ámtern ins Vernelimen setzen zu kónnen Verordnung vom 10.
[31]
April (1788).

[32]
Z Rothovy sbírky zákonů Josefovych III. str. 299 č. 537. *) To jest: seien.

[33]
647.
[34]
1788, 31. března dvorský dekret o dědické posloupnosti v stavu selském
[35]
po rodičích spoluzápisných.

[36]
Nařízení od c. k. českého gubernium.

[37]
Patrnější vyměření strany dědičné posloupnosti sedlského stavu z ohledu manželů.

[38]
Dvorním listem od 31. března běžícího roku bylo této vrchní správě země [v něm.
[39]
jen: hieher|] následující v známost uvedeno:

[40]
O patentu dne 3. dubna 1787 strany dědičné posloupnosti sedlského stavu
[41]
vydaném byla tato otázka předložena: zdaliž v případnosti, když sedlský statkové
[42]
oboum manželům knihami pojištěny jsou, po smrti jednoho manžela druhý při živo-


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