[1] |
138 D. XXII. Řády selské a instrukce hospodářské :
|
---|
[2] |
b) 1786, 20. září: Krumlovský vrchní (dvorní rada Schwarzenberský) posílá knížeti
|
---|
[3] |
Schwarzenberkovi návrhy na obsazení justiciárských míst na několika panstvích, též navrhuje
|
---|
[4] |
několik obecných pravidel k té organisaci. (Zde výtah.)
|
---|
[5] |
Euer Dt! .. finde ich nun vorzüglich zu erinnern, dass zwar bei den meisten herr-
|
---|
[6] |
schaftlichen Wirthschaftsámtern gar wohl angehen dürfte, zu Verwaltung der grundobrigkeit-
|
---|
[7] |
lichen Justizpflege die etwa in Ort selbst befindliche oder nàchst angelegene Stadtschreiber
|
---|
[8] |
oder sonstige geprüfte Rechtsfreunde oder Gericltsadvocaten aufzunehmen; dass aber iu
|
---|
[9] |
Städten, wo die obrigkeitlichen Gerechtsame ôfters mit den gemeinstädtischen in Collision
|
---|
[10] |
kommen, die Übertragung der grundobrigkeitlichen Justizpflege an die im Orte befindlichen
|
---|
[11] |
Syndike weder thunlich noch rithlich sein dôrfte, in mehrerer Erwiigung, dass, wie bereits zu
|
---|
[12] |
vernehmen, die Gemeinden aus Verdacht einer Paiteilichkeit hierzu niemalen einwilligen
|
---|
[13] |
dórften, endlich auch ein gleiches Bedenken bei der Obrigkeit stattfinden könnte.
|
---|
[14] |
Diese Bedenklichkeit will nun vorzüglich bei der Herrschaft Krummau unterwalten,
|
---|
[15] |
[kdež také k vůli velké rozloze měl by býti ein eigener Justiciarius. Hläsf se möstsky Kru-
|
---|
[16] |
mlovsky syndicus von Sterneck, jenz by syndikatu nechal; chce], dass ihm die Belohnung,
|
---|
[17] |
welche ihm wegen gleicher Justizverwaltung bei dem hiesigen vormaligen Jungfernkloster ex
|
---|
[18] |
camerali zugesichert worden, vorbehalten bleiben, [i aby také mohl provozovati advokacii, ač
|
---|
[19] |
ne proti knížeti, služebníkům a poddanym jeho]. Der entworfene Gehalt [Sterneck md dle
|
---|
[20] |
svého udaje jako syndicus 705 fl, v Gemz 200 fl. salarium a 200 fl. Pragmatical-Accidenzien ;
|
---|
[21] |
jako justiciarius pozaduje 400 fl. a deputát v cené 186 fl] kann zwar immer als eine neue
|
---|
[22] |
nicht unbetrüchtliche Bürde für die hochfiirstlichen Amter angesehen werden, (ale Sterneck
|
---|
[23] |
spokojí se nepochybně s 500 fi. všeho všudy, kteréžto břemeno může se vrchnosti takto ulehčiti :]
|
---|
[24] |
Da durch die Anstellung eines neuen Justiziars dem Oberamt "eine merkliche Arbeit
|
---|
[25] |
entfallet, so bin ich gar wohl zufrieden, dass ein Oberamtsschreiber [mit 174 fl.] in Ersparung
|
---|
[26] |
gebracht werde. 2? Hat das Oberamt bisher auf sümmtlichen hochfürstlichen Herrschaften von
|
---|
[27] |
den Verlassenschaftsabhandlungen die in der Eleonorischen Taxordnung vorgeschriebene Ge-
|
---|
[28] |
bühren zu geniessen gehabt, deren Verhandlung ich den neuen Justitiariis zum Besten der
|
---|
[29] |
fürstlichen Renten abzutreten keinen Anstand nehme. Diese Gebühren kónnen von der sammen-
|
---|
[30] |
tlichen Geistlichkeit, der hochfürstlichen Dienerschaft, und was soust nach dem Generali von
|
---|
[31] |
11. Febr. 1784 in Bezug auf das Officium nobile judicis der grundherrlichen Jurisdiction
|
---|
[32] |
unterlieget, was Namhaftes eintragen, und stelle ich lediglich der hochfürstlichen Willkür
|
---|
[33] |
anheim, ob oder was mir hierunter für eine wenige Vergeltung bewilligt werden wolle, da
|
---|
[34] |
besonders auch die Gebühren für die Rathserneuerungen in Zukunft vóllig zuruckbleiben
|
---|
[35] |
dorften... 4° Wenn die hiesige Registraturstelle auf ein oder andere Art ledig werden sollte,
|
---|
[36] |
ein zeitiger Justitiarius selbe gar wohl übernehmen, mithin dessen Gehalt wiederum in Ersparung
|
---|
[37] |
gebracht werden könnte; wie dann auch der gegenwärtige Bittsteller allerdings geneigt ist,
|
---|
[38] |
sich hierzu zu verbinden...
|
---|
[39] |
Prachatitz .. [tam se hläsf tyZ Prachaticky syndicus, jako do Vimberka, chce 200 fl.,
|
---|
[40] |
doufaje], dass der Markt Wallern auch der obrigkeitlichen Justizverwaltung unterliegen dörfte.
|
---|
[41] |
Diese Voraussetzung will aber einem grossen Zweifel unterliegen, da der Markt Wallern
|
---|
[42] |
vermög Privilegien, wie der Bittsteller vermeinet, nicht überhaupt verbunden ist, seine Urtheile
|
---|
[43] |
der Obrigkeit zur Bestätigung einzuschicken, sondern nach dem klaren Buchstaben, und wie
|
---|
[44] |
es der Landesstelle bereits angezeigt worden, ein solches nur damals zu thun schuldig ist,
|
---|
[45] |
wenn einer „bei ihreu Urtheilen und Sentenz nicht bleiben wollte, dass derselbe Macht habe,
|
---|