[1] |
|
---|
[2] |
234. Unio inter Fridericum marchionem Misnae et
|
---|
[3] |
Carolum marchionem Moraviae.
|
---|
[4] |
|
---|
[5] |
Wir Friederich v. G. g. landoraff in Dôringen, marggraff
|
---|
[6] |
zu Meissen, und wihr Carolus, von derselbigen gnaden marg-
|
---|
[7] |
graff zu Mehrern, erstgebohrner sohn des durchleüchtigen fürsten
|
---|
[8] |
und herren, herren Johannsen, khüniges zu Bóheimen, bekennen
|
---|
[9] |
offenlieh, das wihr durch sonderliche liebe und freundschafft,
|
---|
[10] |
die wihr zueinander haben, umb besserung, fried und gnad
|
---|
[11] |
unser lieben land und leüte willen, einmuetiglich und eintrech- .
|
---|
[12] |
tiglieh übereinkommen seyn, also das wihr alle unsere lebetag
|
---|
[13] |
an einander geholffen sollen seyn gegen allen den, die ann
|
---|
[14] |
unsers, des marggrafen von Meissen lande und herrschafft,
|
---|
[15] |
und unsers, des marggraffen zu Mehrern und Bóhmen, auch
|
---|
[16] |
Pohlen stossen, der seind wihr wehren mit hundert mann mit
|
---|
[17] |
helmen, wie offt oder wann unser ein dem andern des ermahnet
|
---|
[18] |
und bedürff; also bescheidenlieh, wenn unser ein dem andern
|
---|
[19] |
hundert mann zu hülffe sendet, dass er dann die cost geben
|
---|
[20] |
soll, und ob si schaden nehmen, den soll der, der also volkh -
|
---|
[21] |
gesendet hat, selber tragen, und ob sie frommen nehmen, es
|
---|
[22] |
were mit vhesten oder mit gefangenen, der fromme soll des
|
---|
[23] |
herren seyn, zu deme sie gesandt seyn.
|
---|
[24] |
Es ist auch geredt und geteidinget zwischen uns, ob unser
|
---|
[25] |
einer des andern (durch) notturfft über die hundert manne mit
|
---|
[26] |
helmen, mit zwei hundert manne oder mehr oder minder
|
---|
[27] |
dienst haben wolle gegen seinen feinden, als vorgeschrieben
|
---|
[28] |
ist, darüber soll jeglicher unter unns zwen seiner manne
|
---|
[29] |
khiesen, und die viehr sollen vollen gewalt haben von unser
|
---|
[30] |
beyder wegen zu sprechen umb dienst und schaden; und (waz
|
---|
[31] |
denne) die vier einmüetiglich sprechen bey ihren treüen, als
|
---|
[32] |
sie es dunckhet redlieh seyn, das soll von unns beyderseith
|
---|
[33] |
ohn aller wiederrede krafft haben und stete bleiben.
|
---|
[34] |
Es ist auch geteidinget, das wihr beidenthalben das
|
---|
[35] |
römische reich ausnehmen, sonder ob ein kbayser oder
|
---|
[36] |
römischer khünig in unser eines landt zu schaden ziehen
|
---|
[37] |
wolte, so soll der andere ohn alles gefehrde stille sitzen und
|
---|
[38] |
16*
|
---|