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Die ungetriuwen nident, daz er ist bi guote,
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bi éren und bi wirdikeit; des ist im wol ze muote:
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die vrides gernt, die kan der künic gewern.

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Man sol und muoz im danken, ez enwart nie kein bezzer
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vride man af der erden:
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künic Ruodolf, voget von Röme, halt in ze vriunde, daz rät
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ich dir und dem vil werden.
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naeme einen höhen schenken daz riche
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also der kinic Gz Bémerlant? wi lebel nu sin geliche?
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ein keiser solte sin ungern entbern!

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Cantilena de rege Bohemiae.

[13]
(Vyd. Bartsch, Deutsche Liederdichter XCVITI. 559.*)

[14]
Waófen iemer móre!
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ez weinet milte und ére
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den kinic Gz Behem lant.

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Dem tóde wil ich fluoclien,
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sol man den kine nilit suochen
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und sine gebende haut.

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Man sol den künc Otacher klagen
[21]
ja herre got, er ist erslagen.
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sin mille sach man nie verzagen:
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,er was ein schilt in sinen tagen
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übr alle cristenheit,

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Den Falwen und den heiden
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waz er den Criste leiden
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den schilt engegen bót!

[28]
Ein lówe an gemüete,

[29]
ein adelar an güete,
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der werde künc ist tót.

[31]
Der Behem kime ist gelegen:
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des weinent, ougen, jámers regen.
[33]
wer sol der witwen weisen phlegen ?
[34]
der küne ist tôt reht als ein degen,
[35]
der ie nach eren streit.

[36]
*) Srv. Palackého Děj. Č. II., 1, 161.


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