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gegen das Andenken des Mannes, dessen Lehre auch ihm den Weg in die Unität der Brüder gewiesen, einiges aufbewahrt, was ungünstig lautet: Peter habe nämlich, im J. 1443 zum Landtage nach Kutten- berg geladen, seine Schriften verbrennen wollen; er, der in ihnen ge- predigt, der wahre Christ müsse in die Fussspuren des leidenden Christus eintreten, habe das Kreuz Christi gefürchtet; anderen Ver- söhnlichkeit, die auch dem Feinde mit Liebe entgilt, vorschreibend, habe er selbst einem Priester, der mit ihm in Streit gerieth, bis zu seinem Tode nicht verzeihen wollen; er habe das Andenken seiner Geg- ner aus Rachsucht in seinen Schriften gebrandmarkt und durch seine Polemik gegen die Taboriten zu ihrem Untergange beigetragen. Lukas bemerkt zwar, er wiederhole nur, was er gehört, ohne selbst es zu behaupten oder in Abrede zu stellen; aber er hat es doch aufgezeich- net, um in Peter die kleine Partei zu treffen, gegen die er nicht minder heftig auftrat, als ChelCicky gegen seine Gegner.!) In anderen Kreisen beginnt frühzeitig die Sagenbildung von dem Schuster Chel- Gcky, die von Henricus Institoris, dem geistesarmen Inquisitor, bis zu dem grossen Slavisten Dobrovsky reicht.

Es ist nicht möglich, eine zusammenhängende Lebensgeschichte Chelčickýs zu entwerfen; nur einiges können wir aus seinen Schriften, fast der einzigen Quelle, die uns zu Gebote steht, errathen. Unbekannt ist uns sein Geburts- und Todesjahr, und über seinen Stand und Le- bensberuf giengen noch unlängst die Ansichten der neueren Geschichts- forscher weit auseinander. Doch hat die Meinung einen entschiede- nen Sieg davongetragen, die in Cheléickÿ einen Laien erblickt.?) Im

!) Lukas' Schrift gegen die kleine Partei v. J. 1524: Ich selbst habe seine (Chelčickýs) Schriften gelesen und abgeschrieben, bevor ich mich den Briidern anschloss... Vieles hórte ich auch von den Brüdern, die mit ihm verkehrt hatten, was nicht zu loben wäre, namentlich sei er unversöhnlich und rachsüchtig ge- wesen; einem Priester, mit dem er in Streit gerathen, habe er bis zu seinem Tode nicht verzeihen wollen; so sagte jener Priester. Die Priester der Taboriten hat er mit Unrecht getadelt, ihnen in seinen Schriften Unrecht gethan, namentlich was den Glauben vom Leibe Gottes betrifft. Er war gerade wie ihr; wer ihm irgend- wie widerstrebte, dessen Namen hat er in seinen Büchern mit Spott überhäuft, Einige sagen, er sei der Urheber des Todes einiger Priester der Taboriten gewe- sen. So heisst es; ich behaupte es nicht... Auch sagen jene Gewährsmänner, als der Landtag bei Kuttenberg zusammenkam und er als Angeklagter dort erscheinen sollte, da habe er das Kreuz Christi gefürchtet und hätte aus Furcht lieber alle seine Schriften verbrannt. Das sage ich...wie ich es gehört, ohne zu behaupten, noch zu widersprechen,

2) Šafaříks (Nachgelassene Studie über Cheldickÿ Č. Č. M. 1874) Beweis- führung, Peter sei ein Priester gewesen, hat F. Schulz treffend widerlegt. Vgl. den Eingang der Replik gegen Rokycana, wo Chellicky selbst sich als einen Bauer bezeichnet. Und in seinem Schreiben an den Priester Nikolaus sagt Chel- čický, seine (geistige) Armut sei weit entfernt, Priestern Lehren zu ertheilen; in- das könne auch ein Priester etwas von ihm annehmen.


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