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dem libe zorn daz ich so truten wehsel meit:
diu ganze liebe daz besneit
und ouch ir kiuschiu werdekeit.
Nu habe er dance der siner frowen alsó pflege,
als ich der reinen senften fruht.
ich brach der rósen niht und het ir doch gewalt.
Si pflac mins herzen ie und pfliget noch alle wege.
ei swenne ich bilde mir ir zuht,
só wirt min muot an fróiden also manievalt
Daz ich vor lieber liebe niht gesprechen mae
al mines tróstes wunsch und miner saelden tac.
nie man só werde mó gelac
50. als ich dó min diu liebe phlac.
TT.
(Vyd. Feifalik, Wiener S. B. 872.).
Sit daz der winter hàt die bluomen in getàn,
der kleinen vogelin süezen sanc
in walde und ouch in ouwen,
sò wil ich raten, da wir bezzer froide han.
swer volge mir der habe des danc.
die reinen süezen vrouwen
die sol man alle stunde
für bluomen üf der heide sehen.
hei welch ein lebender ongenbrehen
swa spilnde blicke bringent munt ze munde.
Ni dar dem mit dem kusse ein süezer umbevanc
nach richer minne teil ergét,
swer küre dà für die rósen,
für wàr des sinne müesten iemer wesen kranc,
min munt der lüste bi gestét ;
hei müeste ich mich erkôsen
mit der vil lieben eine,
diu áventiure würde laz,
der ich in sange é mich vermaz.
daz müeste si vergeben mir diu reinc.
Vil zarte süeze und iemer wol gewünschet wip,
min tróst den ich ze fróiden hàn
lit an dir klare guote.
mich sol din hôchgezierter loser lieber lip
in keinen senden sorgen lán: