Die Krakauer Zweigstelle der Polnichen Ethnographischen Gesellschaft (Polskie towarzystwo ludoznawcze, gegründet 1895) veranstaltete in Krakau im Rahmen des 100. Jahrestags ihrer Gründung (1898) 74. Vollversammlung und eine wissenschaftliche Konfeenz. Im einleitenden Referat bewertete Aleksandra Jacher-Tyszkowa die wissenschaftliche und popularisierende Tätigkeit sowie die gesellschaftliche Bedeutung der Krakauer Zweigstelle der PTL Dr. Josef Vařeka informierte in seinem Referat über die Tschechoslawische Gesellschaft für Volkskunde, ihre Gründung, Entwicklung und die heutigen Ziele. Prof. Richard Jeřábek machte die Zuhörer vertraut mit Hauptergebnissen der in der Antologie "Počátky národopisu na Moravě" (Anfänge der Volkskunde in Mähren) (Strážnice 1998) publizierten Texte. Er betonte, dass sich die ehemaligen ethnographischen Regionen im Laufe der Zeit und der Entwicklung ganz veränderten oder sogar untergingen. Dr. Mieczyslaw Trojan bewertete die klassische ethnographische Schule Europas in Österreich. Prof. Stefan Pawluk informierte über die sich vor allem auf den karpathischen Teil der Ukraine konzentrierenden zeigenössischen Forschungen der Lwower Ethnographen und über die Entwicklung der Ethnographie in Lwow.
Im zweiten Teil der Konferenz wurden vorgetragen Beiträge zur Entwicklung der polnischen Ethnographie (Prof. Wieslaw Bienkowski), zur Ethnographie von Krakau (Prof. Ryszard Kantor, Bogdana Pilichowska) und zu den Ergebnissen der Erforschung der Schrifttums der Folklore in Lwow (Roman Kyrcziw) und in Galizien (Dr. Anna Kowalska). Dr. Róza Godula führte eine Analyse der Legenden und der sich auf die Apostelmission des Hl. Adalbert in Krakau beziehende Volkstradition durch und ergänzte sie mit der Erkentnissen aus Böhmen. An der mit einer Exkursion (Dolina Mnikowska, Alwernia, Wygielzow - Lipowiec) beendeten Konferenz nahm noch der legendäre Professor Roman Reifuss teil, der plötzlich am letzten Tag der Konferenz starb.