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waren, während ihres Aufenthaltes in derselben beschäftigt. Doch ist dieselbe nicht in der allgemeinen Fassung, ob der Christ überhaupt für die Wahrheit kàmpfen dürfe und solle, aufgeworfen worden, denn dass diese Verpflichtung eintreten kónne, darüber erhob sich kein Zwei- fel: sondern die Umstinde erheischten die bestimmte Formulirung: ob die Volksgemeinde das Recht habe, wenn die weltliche Obrigkeit sich in der Vertheidigung der Wahrheit lássig zeige, an ihre Stelle zu treten. Unter den Priestern, die mit dem Landvolke nach Prag gekommen waren, erregte diese Frage Zwist und Streit. Die Bedenken, die ei- nige gegen die Bejahung derselben geltend machten, haben auch die Prager Magister, als ihnen die Schlichtung des Streites übertragen wurde, gebilligt, indem sie der Volksgemeinde nur in der àussersten Noth jenes Recht zuerkennen wollten, wenn nämlich die Obrigkeit der Wahrheit offen widerstrebt und dadurch ihre Rechte selbst auf- gibt. Jener Streit, in dem sich der Wendepunkt in der Entwicke- lung der chiliastischen Bewegung ankündigte, sowie die Lösung, die demselben die Prager Magister zu geben versuchten, ist auf den näch- sten Verlauf der Dinge nicht ohne Einfluss geblieben. Die Prager schlossen sich der Obrigkeit wieder an, als sie durch den November- vertrag sich verpflichtete, mit ihnen für: den Kelch einzustehen. Ein Umschwung musste aber in dieser friedlichen Stimmung eintreten, als im J. 1420 nach Verkündigung der Kreuzbulle auch vom Standpunkte der Magister der Widerstand als ein legitimer erscheinen konnte. Prag rüstete sich zum Kampfe; bevor es aber die Taboriten herbei- rufen konnte, bot sich ein neuer Bundesgenosse an, Herr Čeněk von Wartenberg, von dem zu erwarten war, er werde den gesammten utraquistischen Adel nach sich ziehen. Aber auch so musste der Bund der Prager mit den Taboriten, die im Süden des Landes unter Zizkas Führung einen siegreichen Angriffskrieg begonnen hatten, früher oder später doch erfolgen; festigte sich ihre Verbindung, dann war ein völliger Umsturz der Dinge im ganzen Lande zu erwarten auf Un- kosten der Kirche, der Krone und des Herrenstandes. Um dies zu verhüten, versuchte es Herr Cenék, die Prager, vor allem aber sich selbst, mit dem Kónige zu versóhnen. Die von ihm trotz des Wider- standes einer Partei, die von Sigismund nichts horen wollte, eingeleite- ten Unterhandlungen, wurden auch dann fortgesetzt, als er, den Bund mit den Pragern auflósend, sich dem Könige wieder unterwarf. Fast der ganze höhere Adel, auch diejenigen Herren, die sich bereits für

') Vgl. die erste Beilage.


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