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Zwei von Chelčickýs Hauptwerken sind im 16. Jahrhunderte ge- druckt worden, die Postille und das Netz des Glaubens; die übrigen Schriften haben sich in Handschriften erhalten. ")

1. Cheléickys Replik gegen Nikolaus von Pilgram. Dieselbe setzt ein verlorenes Schreiben Cheléickys voraus, auf das eine Antwort des Nikolaus folgte. Von dieser kennen wir nur die von Příbram formu- lirten Artikel. Die Replik ist verfasst drei Jahre nach Peters erster Begegnung mit Biskupec. Bei dieser kannte Cheltickf die taboritische Abendmalslehre nur vom Hórensagen (vgl. o. S. 16); er wusste von ihr nichts mehr als davon, was jetzt der Papst in Rom thue.* Das ist auch der Hauptgrund, warum ich mit F. Schulz den Verkehr Cheltickys mit Biskupec in den Anfang der zwanziger Jahre versetze. ?) Später nach Jireček in den Jahren 1443—1445 hätte er gleich bei der ersten Begegnung von der Lehre der Taboriten unterrichtet sein müssen. Es lässt sich aber der ganze Verlauf dieses Verkehrs von der ersten Besprechung bis zum Bruche mit den Tabo- ritenbischofe nicht im einzelnen verfolgen, wie Ferd. Schulz es ver- suchte. Auch ist seine Darstellung der Ansichten Peters und des Biskupec unrichtig und dadurch wird fast alles, was er über den Verkehr beider Männer zu erzählen weiss, unhaltbar.

2. Mit den Taboriten setzt sich Chelticky auseinander auch in dem Traktat ,von dem dreifachen Volke^ (o trojím lidu) (vgl. o. S. 36.), in dem die Ansicht von den drei Bestandtheilen der streitenden Kirche bekämpft wird. Auch dieser Traktat ist ein Bruchstück einer polemischen Correspondenz mit einem Taboritenpriester. Chelcicky sagt an einer Stelle desselben: ,Seit Anfang des Krieges habe ich die Schriften der Priester der Taboriten und der Prager Magister fleissig geprüft und alles erwogen, was sie in ihnen über die Berech- tigung der Macht gesagt haben und noch sagen.

3. Postille. (Kniha vykladuov na čtenie nedělní. Buch der Erklärungen der Sonntagsevangelien.) Druck v. J. 1522. Wenn Chel- Cicky beim zweiten Adventsonntag des grausamen Krieges gedenkt, der, durch die Magister verschuldet, 15 Jahre lang gewährt hat, so

?) Die wichtigsten sind: die Olmützer Handschrift (Replik gegen Nikolaus von Pilgram, die Schriften N. 4—6, 14—17); die Pariser Handschrift (Replik ge- gen Rokycana und das Schreiben an den Priester Nikolaus; das letztere auch in Br. A. I.); Ms. Cap. D 82, von der die erste Nachricht sich in meinem Aufsatze in C. C. Mus. 1881 findet. (N. 2 N. 8—12.)

?) Als Příbram am Ende desselben Jahrzehentes seine polemischen 'Traktate gegen Peter Payne und die Taboriten schrieb, kannte er bereits die von Nikolaus für Cheléieky verfasste Schrift.


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