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grammatischen wie semasiologischen Seite ist Erbens Glossar, das von
J. Kott zum grossen Teile unbesehen in sein Wörterbuch übernommen
wurde,
3. Die Stockholm-Brünner Hs 555 zählt 129 paginierte Papier-
blätter kleinen 8° Formats; daneben verzeichnet e ne ältere Paginierung
mit Bleistift 257 Seiten. Auf der vorderen Innenseite des mit dunklem
Leder überzogenen Deckels ist ein Pergamentblatt mit einem geistlichen
lateinischen Texte eingeklebt, dessen Schrift auf die Wende des 12. und
13.. Jh. verweist und dessen erste Zeile lautet: „plo interrogabat magi-
stros. Sic tu debes." Ueber dieser Zeile ist vermerkt: Kongl. Bibliotheket
i Stockholm. Ueber das Pergamentblatt ist von der zweiten Zeile an
ein an den Rándern stark beschnittenes Rosenbergisches Exlibris mit
folgender Legende geklebt: Ex bibliotheca illustrissimi Principis Domini
dom. Petri Vok Ursini Domini Domus a Rosenberg, ultimi et senioris et
e primatibus Bohemorum celsissimi et antiquis. Anno Christi MDCIX.!)
Unter dem Exlibris läuft der lateinische Text des Pergamentblattes noch
durch 7 Zeilen weiter. Auf zwei folgenden weissen Papierblàttern stehen
schwedische, deutsche und lateinische Bibliotheksvermerke sowie latei-
nische Nachrichten von der Hand Peéírkas über seine 1857 im Prager
fürsterzbischóflichen Palais besorgte Abschrift der Legende und Titel-
angaben der einzelnen Stiicke des Hs. Auf einem folgenden Pergament-
blatt setzt sich der erwähnte lateinische Text fort, der auf der Vorder-
und Rückseite in je 26 Zeilen die Wirkungen der Liebe verzeichnet:
Tercius effectus verae dilectionis etc. Im zweiten Drittel des Textes der
Rückseite steht ein Titel: Sermo communis de sanctis. Mit dem folgen-
den Blatte beginnt die Legende; auf dem oberen freien Rande ist von
späterer Hand verzeichnet: Žiwot S. Kateřiny. Díe letzte Seite des Hs
(258) ist leer. Auf dem rückwärtigen Deckel ist ein Pergamentblatt mit
Neumen und unterlegtem lateinischen Text eingeklebt, der dem Schrift-
charakter nach älter ist als der erwähnte lateinische Text.
Die Grösse der Blätter der KL, die alle in einer Kolumne be-
schrieben sind, ist ungefähr 15 X 10 cm, die der Kolumne 10 X 7 cm,
die Anzahl der linierten Zeilen auf einer Seite durchschnittlich 20. Die
ersten 14 Blätter sind in einer Lage gebunden (Septernion), dann folgen
Sexternionen und Quinternionen.
4, Der Sammelband enthält fünf ac. Stücke durchwegs geistlichen
Inhaltes: 1. die KL, Bll. 1a—68b, schöne regelmässige Schriftzüge von
der Wende des 14. und 15. Jh. Obgleich die Schrift noch den ausge-
Dialektisch wichtige Formen verschwinden, wie die Infin. auf — c? statt
— ti (843 zraycti: chtieczy, 1101 metuzyczi: sluzity etc.); ebenso die Mo-
ravismen: 811 w tom czassy (Е ёазё), 1101 po swieti (E svété), 2654
y tyeleysy (celejsí) we wsie krasy: czassc (E krásé: časť) u. a.
1) Vgl. Isak Collijn, Det Rosenbergska bibliotheket och dess ex-
libris. Stockholm 1907 (1908), besprochen von C. Zibrt, CCM. 1908,
316 f. (siehe auch CCM. 1905, 522). Collijns práchtig ausgestattetes Werk
bringt Abbildungen der von Aegid Sadeler 1609 gestochenen Rosenber-
gischen Exlibris in Folio, Quart und Oktavformat, die sich auch in
mehreren ehemals Rosenbergischen Bánden der Universitütsbibliothek in
Prag finden.
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