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Staatsarchiv gelangte dann im Laufe des XIX. Jahrhundertes
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eine Anzahl von Urkunden, welche von dem Staatsarchivvice-
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direktor Josef Chmel erkauft worden waren. Diese Urkunden
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sind von verschiedenster Provenienz. Hier sei nur auf eine Grup-
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‚ре von Urkunden aufmerksam gemacht, welche sich ursprüng-
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lich offenbar im Archiv der Pfarrkirche St. Peter in Prag be-
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funden haben muß. Besonderes Interesse beanspruchen auch
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jene Privilegien, welche zweifellos zu dem Archiv der Prager
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Bognerzunft gehören. Dieser Zuwachs, den die Bestände des
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böhmischen Kronarchivs im Wiener Staatsarchiv erfahren ha-
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ben, konnte bei weitem nicht jenen Verlust aufwiegen, den das
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böhmische Kronarchiv dadurch erlitten hat, daß im Jahre 1874
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der Direktor des Wiener Staatsarchives Arneth unter Nicht-
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achtung des Provenienzprinzipes eine Reihe von auf die Mark
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Brandenburg bezüglichen Urkunden des böhmischen Kron-
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archivs im Tauschwege an die Verwaltung der preußischen
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Staatsarchive abgetreten hat.
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Im Jahre 1798 wurde der in Prag zurückgelassene Torso
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des böhmischen Kronarchivs um 242 Urkunden vermehrt, wel-
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che von der beim Appellationsgerichte in Prag befindlichen
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königlichen Lehenschranne den ständischen Repraesentanten
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übergeben und im geheimen St. Wenzelsarchive niedergelegt
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wurden, Diese Urkunden waren nicht lange zuvor am 30. Mai
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1787 bei der Landtafel erhoben worden, wobei ein Verzeichnis
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derselben angelegt worden war. Die vereinigte böhmisch-öster-
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reichische Hofkanzlei hat im Jahre 1802 eine neuerliche Revi-
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dierung und Inventarisierung des ständischen St. Wenzels-
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archivs angeordnet, Zu diesem Zwecke wurden die Urkunden
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aus dem Gewölbe bei der St. Wenzelskapelle in das von einem
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Militärposten bewachte »grüne« Zimmer der königlichen Burg
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geschafft. Das aufgetragene Revisions- und Inventarisierungs-
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geschäft wurde von einer besonderen Landesausschußkommis-
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sion durchgeführt und am 18, August 1804 für beendet erklärt.
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Das neue Inventar wurde der Landtafel zur Aufbewahrung über-
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geben. Der in dem Gewölbe bei der St. Wenzelskapelle verwahrte
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Rest des böhmischen Kronarchivs hatte in den ersten Dezennien
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des XIX. Jahrhundertes unter der Feuchtigkeit der Verwah-
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rungsstätte ungemein zu leiden. Vor allem die Abteilung der
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Urkunden in böhmischer Sprache wurde von der Feuchtigkeit
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besonders stark angegriffen, so daß einzelne Urkunden beinahe
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in Moder zu zerfallen drohten. Erst im Jahre 1838 entschloß
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man sich unbedingt das ständische St. Wenzelsarchiv anderswo
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unterzubringen. Vorerst wurden die Urkunden in den ständi-
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schen Sitzungssaal gebracht, um hier konserviert zu werden.
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Der ständische Registrator Peter Vincenz Erben breitete da-
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selbst die einzelnen Urkunden aus, um sie trocknen zu lassen..
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