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wurden von der Kommission nach Wien gebracht und daselbst
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in der böhmischen Hofkanzleiregistratur hinterlegt. Auf das
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Betreiben Rosenthals sind sie erst im geheimen Hausarchive in
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Wien unter die Urkunden des böhmischen Kronarchivs gekom-
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men. Mit den Urkunden des Liegnitz-Brieger Archivs kamen
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damals auch noch andere Urkunden schlesischer Provenienz in
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das böhmische Kronarchiv, so die Urkunden des St. Hedwig-
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klosters in Brieg; das Kopialbuch dieses Klosterarchivs gelang-
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te in die Wiener Hofbibliothek.

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Nach dem Tode des Archivars Purtscher ist eine weitere
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Reihe von Urkunden aus dem Archiv der bóhmischen Hofkanzlei
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an das geheime Hausarchiv zu Handen des Archivars Rosenthal
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übergeben worden, der sie unter die Urkunden des bóhmischen
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Kronarchivs eingereiht hat. So vor allem die Urkunden, welche
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die Accessions- und Submissionserklärungen der Stände der böh-
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mischen Länder zur pragmatischen Sanktion betreffen. Dann
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unter anderem die Konföderationsurkunden der akatholischen
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Stände in Böhmen, Mähren, Schlesien und der Lausitz mit den
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akatholischen Ständen in Österreich Ob und Unter der Enns
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vom 16. August 1619, weiters der Bündnisvertrag des Winter-
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königs Friedrich von der Pfalz mit Bethlen Gabor vom 15.
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Jänner 1620 und die von preußischer Seite ausgestellten Ver-
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zichtbriefe bezüglich aller Ansprüche an Maria Theresia und
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ihre Staaten zufolge des zwischen ihr und dem Könige von
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Preußen am 28. Juli 1742 geschlossenen Friedenstraktates. Da-
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mals ließ auch Rosenthal in der Registratur des Direktoriums
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in publicis et cameralibus die Erbeinigungen, die ehedem im
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Archive der böhmischen Hofkanzlei erlagen, heraussuchen und
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diese in das geheime Hausarchiv übertragen, wo er sie unter
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die Urkunden des bóhmischen Kronarchivs reihte. In die bóh-
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mische Urkundenabteilung des Wiener Staatsarchives, das dorti-
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ge sogenannte königliche böhmische Haus- und Kronarchiv,
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wurde schon von Rosenthal eine Anzahl von Böhmen und Mäh-
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ren betreffender Urkunden aus dem alten Archiv der Herzöge
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von Österreich eingereiht. Von diesen sei hier auf eine große
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Gruppe jener Urkunden hingewiesen, welche aus dem Archiv
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der Markgrafen von Mähren im XV. Jahrhundert in das óster-
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reichische Schatzgewólbe gekommen waren und dann von Ro-
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senthal in die bóhmische Urkundenabteilung eingereiht wurden.
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Weiters auf eine Reihe Klingenbergscher Urkunden, welche
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nach dem Erwerb des Klingenbergschen Besitzes namentlich
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Frattings in die Hände der Herren von Wallsee gekommen sind.
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Aus späteren Jahrhunderten gelangte dann eine nicht unbe-
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trächtliche Anzahl von Urkunden aus der kaiserlichen »Schatz-
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kammer« unter die Wiener Bestände des böhmischen Kron-
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archivs. Unter die böhmischen Kronarchivsurkunden im Wiener


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