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verzeichnet. Im Breslauer Ratsarchiv ist also zweifellos jenes
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»Zusatzkopialbuch« entstanden, Wir kónnen deshalb mit Fug
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und Recht unser Kopialbuch in der Gestalt, in der es uns vor-
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liegt, als das Breslauer Kopialbuch des bóhmischen Kron-
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archivs bezeichnen. Die Notiz ist demnach nicht nur von Be-
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deutung für die Erkenntnis der Entstehung unseres Kopial-
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buches, sondern ganz besonders auch für die Geschichte des
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bóhmischen Kronarchivs und seiner Bestánde. Es kann kein
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Zweifel darüber bestehen, daf) dieses in seiner Günze oder we-
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nigstens ein Teil desselben sich im Breslauer Rathause in Ver-
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wahrung befunden hat. Leider sind wir nicht in der Lage mit
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Bestimmtheit sagen zu kónnen, wann dies der Fall war. Viel-
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leicht ist das bóhmische Staatsarchiv in die »altera sedes reg-
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ni«, wie Breslau in der Zeit Sigismunds bezeichnet wird, zur
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Zeit der Hussitenstürme geschafft worden. Die Tatsache, daß
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Urkunden des bóhmischen Kronarchives zu einer gewissen Zeit
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im Breslauer Ratsarchiv lagen, wird auch durch den Umstand
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erhärtet, daß sich noch gegenwärtig im Breslauer Ratsarchive
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eine Urkunde befindet, welche hier nur aus jener Zeit des Zu-
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sammenseins von Kron- und Ratsarchiv zurückgeblieben sein
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kann. Es ist dies eine von König Karl von Ungarn für König
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Johann von Böhmen betreffs der Verzichtbriefe auf Polen am
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19. November 1335 auf Wysegrad in Ungarn ausgestellte
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Urkunde. — Der Codex Ms a 27 der Nostitzschen Bibliothek in
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Prag, aus dem bereits Dobner und Pelzel zahlreiche Urkunden
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abgedruckt haben, zeigt dieselbe Anordnung der Urkunden wie
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der Raudnitzer Codex, nur daß der Raudnitzer Codex weit voll-
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ständiger ist. Der Nostitzsche zeigt nämlich zahlreiche Aus-
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lassungen, die dadurch entstanden sind, daß der Abschreiber
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ganze Partien der Vorlage überschlagen hat. Auch die Hand-
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schrift des preußischen Staatsarchives in Breslau (Rep. 135,
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Sign. D 322) reicht nicht an den Raudnitzer Codex heran,
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auch sie hat, mit diesem verglichen, ein bedeutendes Minus
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aufzuweisen, Verschollen ist weiterhin die von J. P. Ludewig
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1715 in Nürnberg aufgefundene Handschrift, aus der er in
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dem V. Bande seiner »Reliquiae manuscriptorum« zahlreiche
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Urkunden des bóhmischen Kronarchivs abgedruckt hat. Die
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dürftigste Handschrift des sog. Breslauer Kopialbuches ist die
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um 1500 geschriebene Papierhandschrift A 3 (früher 28) des
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Stadtarchivs zu Breslau; hier erreichen die Auslassungen das
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hoóchste MaB. Ein besonderes Kopialbuch schlesischer Urkun- .
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den des bóhmischen Kronarchivs wird durch die Handschrift
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A. 4 (709) des Breslauer Stadtarchives repraesentiert; auf de-
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ren alten Pergamentdeckeln lesen wir folgende Aufschrift:
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»Liber annalium devolutionis Slesie ad regnum et coronam Bo-
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hemie libere facte variorumque ordinationum ab anno domini
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