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Schon am 26. Juli 1782 aber wurde die Durchführung des ganzen Saecularisierungswerkes von der
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directen Amtsagenda der ,Hofkanzlei* losgelóst und einer eigenen ,geistlichen Hofcommission* als
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Theil von deren Pflichtenbesorgung überwiesen. Auch in den einzelnen Verwaltungsprovinzen der Monarchie
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brachte diese Lostrennung eine Aenderung in den bezüglichen Lünderunterorganen hervor. Оле Но капле) <
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hatte zu ihrer Zeit in jeder Provinz eme eigene ,Kosteraufhebungs-Commission* installirt; die neue
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geistliche Hofcommission* setzte an Stelle dieser ,Klosteraufhebungs-Commission* je eine Untercommission
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ihrer eigenen centralen Eigenschaft, gleichsam als ihre Filialen, und. gab ihnen den Titel ,geistlicke Com-
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missionen.* Mit Decret vom 13. August 1782 wurden diese ,geistlichen Commissionen * creiert. In zweiter
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Instanz unterstanden diese geistlichen Commissionen micht unmittelbar der ,geistlichen Hofcommission, <
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sondern waren der betreffenden Landesstelle als integrierender, wenn auch nur mit vorübergehendem Wirkungs-
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kreise gedachter Bestandtheil angegliedert, und erhielten sie ihre Weisungen, und gaben sie ihre Berichte
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durch diese Landesstelle.

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Diese geistlichen Commissionen< werden nunmehr die eigentlichen Vollführer des ganzen Aufhebungs-
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géschüftes. Ihre Mitglieder waren ein, in den grösseren Provinzen, als Böhmen: und Galizien, auch zwei
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und drei Beamte des Landesguberniums und je ein Abgeordneter der zuständigen Staatsbuch-
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haltung, der Staatsgüteradministration, des betreffenden Landrechtes und Fiscalamtes, sowie
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facultativ auf dem Lande ein kreisimtlicher Beamter in Vertretung des Guberniums, und ein Vertreter
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der beziiglichen Landesbibliothek bei Klöstern mit einer Bibliothek oder einémi Archive.

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In Bóhmen speciell zeichnete die Decrete der Aufhebungscommission der Gubernialrath Philipp
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Millitzer, dem von Seiten des Guberniums als Mittélsräthe die Gubernialcommissäre Graf Karl
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von Clary und Christian Graf Sternberg beigeordnet, sowie der kaiserliche Buctrhaltungsoffizial
[22]
von Kónig, der kaiserliche Kameraladministrator Erben und der erste Scriptor der kais.
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Universitütsbibliothek zu Prag Joseph Karmaschek zugetheilt waren. Die Vertreter des kaiser-
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lichen Landrechtes und kaiserlichen Fiscalamtes wurden in Bühmen in keinem belegbaren Falle deri
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Commissionsausiibungen mitbeigezogen.

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Wührend der erwühnten ersten Aufhebungsperiode (1782 1784) würden vod der Commission
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Bóhmens 11 Münner- und 14 Frauenstifte reduciert, u. z. in der chronólogischen Reihe ihrer Ver-
[28]
weltlichung :

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1. Das Clarissinnen- Stift zu St. Agnes in Prag-Altstadt, aufgehoben am 26. Januar

[30]
2. > Carmeliterinnen- » > St. Josef in Prag-Kléinseite » » 29. »

[31]
3. » Carthäuser- » » Walditz » » 30. >

[32]
4. > Clarissinnen- » » Krumau » » Feber

[33]
5. » » » » Eger » » no»

[34]
6. » Benedictinerinnen- » » St. Georg in Prag-Hradschin » > 20. Mürz

[35]
т. » Cistercienserinnen- » » Frauenthal » » 20. > 1782
[36]
8. » Primonstratenserinnen- , , Chótieschau » » 22. ,

[37]
9. » » » » Doxan » » 23. »

[38]
10. > Coelestinerinnen- » > Prag-Neustadt » » 25. »

[39]
11. , Augustinerinnen- > >» Brix » » 5. April

[40]
12. > Dominicanerinnen- » > St. Anna in Prag-Altstadt » » 21. Mai

[41]
13. > » » » Pilsen » » 29. Juli

[42]
14. , Theatiner- » » St. Cajetan in Prag-Kleinseite » » 20. Feber |

[43]
15. » Primonstratensercollegium , St. Norbert in Prag-Altstadt » » 30. Mai

[44]
16. » Cyriaker- Stift ., Prag-Altstadt » » 4. August

[45]
17. » Cistercienser- » » Sedletz » » 18.September, 1783
[46]
18. » Serviten- » » Prag-Neustadt (Slup) » 12. November

[47]
19. > Trinitarier- > » > > » 5. December
[48]
20. > Dominikaner- » > Prag-Kleinseite 14. >


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