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XV

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stus, deren Bund er durch die Taufe herbeiführt. In der Fassung 5 be-
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rát sich K, mit dem Vater, ob sie heiraten solle; dann stirbt Kostus.
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K. geht zum Einsiedler auf den Rat einer matrona die Mutter wird
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nicht erwähnt u. zw. erst nach der Vision, in der Christus sie ver-
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schmáht hatte: non est lota. In а ist Kostus gestorben, K. hat auf
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Wunsch der Mutter die Werbung des Kaisers angenommen, ändert aber
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ihren Sinn, nachdem sie den Spiegel befragt hatte.

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B. Bloss die Bekehrungsgeschichte enthalten folgende
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Versionen, denen allen das Spiegelmotiv fehlt: 1. Hs C 60 der Bibl.
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des Domkapitels No 489 Patera-Podlaha, 15. Jh., 274a—276b (277b
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scheint nicht mehr dazu zu gehóren): Gloriosus Deus sanctos suos et
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electos etc. Das Motiv der Unfruchtbarkeit der Gattin des Kostus so-
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wie das Wirken des ,magnus astrologus Alphorius" legen nahe, diese
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Fassung zur Erzählung des niederländischen Karthäusers Dorland (Knust
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89—92) zu stellen. 2. a) die Hs des Prager Domkapitels E 80 = No
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842 Patera-Podlaha, Ende des 14, Anfang des 15. Jh., 160a—161b:
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Katharina ut legitur in antiquo libello quod in insula Cypri fuit quidam
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rex etc. b) Univers.-Bibl. in Prag adig. 40 F 10. Beide stimmen unter
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einander und, was die Handlung betrifft, mit der Version der Hs des
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Domkapitels A 158 und der Univ.-Bibl. 8 B 32 überein. Hs b ist ange-
[22]
bundea an den lateinischen Druck der Historia Lombardica des Jaco-
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bus de Voragine 1482, die im Drucke bloss die Leidensgeschichte Ka-
[24]
tharinas enthált. Schluss der handschriftlichen Eintragung: Decimo igitur
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octauo etatis sue anno mortem perdidit et vitam invenit. Cum autem
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Maxentius Require in legenda ipsius ffolio 203% 3. Hs 13 F 8 des
[27]
Bóhm. Museums in Prag, unpaginiert, Wende des 14. und 15. Jh., De
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vita et conversione sancte Katherine, angeschlossen die Wunder. Diese
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Version weist in einigen Zügen auf die altkroatische Prosafassung
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bei Jagié, Arch. 9, 456 ff.: freundschaftliches Verhältnis zwischen
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Maxentius und Kostus; dieser wird mit den anderen Kónigen von Ma-
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xentius nach Alexandria eingeladen, nimmt Frau und Tochter mit; Ma-
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xentius beantragt nach Kostus' Tode die Heirat mit seinem Sohne, um
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der Königin Trost zu gewähren; Weigerung Katharinas; ein frommer
[35]
Mann rät der Königin, zu dem Eremiten zu gehen,

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C. Bloss die Leidensgeschichte Katharinas enthalten eine
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Reihe von Hss, die wir darnach scheiden wollen, ob sie den Text der
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sogen. Vulgata enthalten, oder den Text Varnhagen ZG No 6, der mit
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der Vulgata iibereinstimmt, aber gewisse Stellen nicht enthält, oder
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einen dritten, mit den genannten nicht zusammenhängenden Text,

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Den Text der Vulgata enthalten: 1, die Hss der Hofbibliothek
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in Wien 1321 und 1570, auf die zuerst Hans Lambel, Katharinen Marter,
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Pfeiffers Germania 8, als Quellen der altdeutschen Legende hinweist
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und von denen er im Anhang Proben gibt!) 2. die Hss der Univ.-
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Bibl. in Prag: 6 ¥ I, 13.—14. Jh., 2b—30b, Anfang: Cum sanctorum
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fortia gesta. In einer Initiale ein Anbetungsbild der hl. Katharina.
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8 D 29,14. Jh., 18b—24b, Bruchstück, Anfang: Tradunt annales historiae,

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1) Die von Lambel gleichfalls zitierten Klosterneuburger Hs 574
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und die S. Florianer ! C 49 standen mir leider nicht zur Verfügung.


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