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[1]
XIV

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folgenden jüngere Versionen aus.Prager Bibliotheken nachweisen werden,
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stimmen im allgemeinen Gang der Handlung mit einander überein,
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unterscheiden sich aber in wichtigen Einzelheiten, die die Annahme
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der Kenntnis der Münchner Redaktion durch den Dichter der grossen
[6]
. KL nicht zulassen.

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10. Wir wenden uns den uns bekanntgewordenen Prager lateinischen
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Katharinenhandschriften und dem Verhältnis der grossen . KL zu
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ihren Ouellen zu.

[10]
Es sind 17 Hss, die wir darnach scheiden wollen, ob sie die Be-
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kehrung und die Leidensgeschichte oder bloss eine von beiden über-
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liefern.

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A. die Bekehrung und die Leidensgeschichte enthalten: 1. Perga-
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menths 4 158 der Bibl. des allzeit getreuen Metropolitan-Domkapitels in
[15]
Prag = Patera-Podlaha No 263; Mitte des 14. Jh.; Bil. 59a—63a dic Be-
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kehrung enthaltend, von uns als Quelle zu Vers 1—1114 des . Textes
[17]
abgedruckt; 63a S82b die passio - gleich dem Texte der Vulgata ohne
[18]
die Einleitung: Cum sanctorum fortia gesta etc., Knust 231 ff. 164b—177b
[19]
eine ,Contemplatio de B. Catharina". 2. die Papierhs N // 52 der
[20]
Universitátsbibl. in Prag, mit dem Schlussvermerk : Explicit Conuersio et
[21]
passio sancte Katherine cum aliis quibusdam miraculis finita per
[22]
manus domini Georgii Predicatoris de Slana anno domini 1405 secunda
[23]
feria in die Julie uirginis. Auf den BIl. 186a—206b in 37 Kapiteln die
[24]
conversio und passio genau nach der Redaktion der unter 1 erwähnten
[25]
Hs in argen Verwerfungen der Blätter: Cap. 1—14 auf den Bll. 198b-
[26]
206b; Kap. 15 und 16 fehlen (= Knust 262—268); Schluss des 16
[27]
Kap. bis 18. Kap. auf Bl. 197a, Kap. 19.—37 auf den Dll. 186a---194b
[28]
Die in den Schlusskap. 34—37 behandelten ,miracula" fehlen bei
[29]
Knust. 3. die Hss der Universitütsbibliothek in Prag: «) 6 D 13.
[30]
15. Jh., Bl. 337b—338b die Bekehrung: Legitur in quadam hystoria
[31]
Katharina esset annorum sex vel septem puella X familiam sapientissime
[32]
providebat et gubernabat. BI. 338b der Anfang der Leidensgeschichte
[33]
nach der Vulgata (bis K 235 iuxta possibilitatem) : Eo tempore, quo tradunt
[34]
annales historiae. Der Erzählung geht voraus die Etymologie des Namens
[35]
Katharina nach der Legenda aurea (Graesse S. 789): catha, quod est
[36]
universum, et ruina, quasi universalis ruina. 5) I C 38, 1410 ge-
[37]
schrieben, Bl. 169b—170 kurz die Bekehrunf: Lefitur de s. Katherina
[38]
que fuit filia Costi regis unica; dann ganz kurz die Leiden und Oel-
[39]
wunder. c) $ I7, 14.—15. Jh., 223b 224b die DBekehrung, Anfang
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wie bei a), dann bis 226b die Wunder (Schluss: Amen solamen quia in
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scolis non habemus panem). Diese Hs, die eigentlich in die Abteilung В
[42]
gehört, ist wegen des Spiegelmotivs hier aufgenommen. Diese drei
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untereinander zusammenhängenden Fassungen der Bekehrungsgeschichte
[44]
sind spätere Fortbildungen der ältesten Gestalt in der Hs des Dom-
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kapitels, deren Hauptzüge sie beibehalten, von der sie sich aber wie
[46]
von der . Reimlegende in einzelnen Motiven unterscheiden. In allen
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dreien betrachtet Katharina ihre Schönheit im Spiegel und fasst den Ent-
[48]
schluss, keinen zu heiraten, der nicht so schön sei wie sie, In allen spielt
[49]
der Einsicdler seine Rolle als Vermittler zwischen der Jungfrau. und Chri-


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