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[1]
Gebruder waren lobesam.
[2]
Von Nachor und finer brut
[3]
450 Melcha, di im was vil trut,
[4]
Wart ein fun geboren [int
[5]
Und ir erftgebornes kynt,
[6]
[427^] Us benamen [o genant,

[7]
Nach dem daz heydeniíche lant

[8]
455 Und [ider wart genennit,
[9]
Als uns di [chrift bekennit.

[10]
Daz lant dar nach kuniclich befaz

[11]
Job, der vlizig und nicht laz
[12]
Waz zu allen dingen clar.

[13]
460 Alleine er wer ein heide zwar,
[14]
Doch was er vollenkumen wol
[15]
Und waz richer tugende vol
[16]
An allen bruch, an alle [chult,
[17]
Als ir werlich gehoren fult

[18]
466 Her nach in difem buche.

[19]
In hatte Got inruche

[20]
Und [ich felber fin berumet
[21]
Und under dryn in numet
[22]
Da er git, der bernde grunt,

[23]
470 Durch Ezechielis munt.

[24]
Er git: 'ab wefen funder wan
[25]
Da di dri gerechte man

[26]
Noe, Danyel unde Job,
[27]
Stende in der gerechten lob,

[28]
475 Sy mugen, daz [i dir gefeit,
[29]
Wol mit irer gerechtekeit
[30]
Ire felen und ouch irleben
[31]
Behalden glich und eben'.

[32]
Ander materigen ift hi genuc,

[33]
480 Di wil ich lazen durch gevuc.

[34]
455. Und = Und zwar (so oft).

[35]
471 8. Hesek. 14, 14.

[36]
Ouch vremder [pruche, als ich
[37]
Григ,

[38]
Ift diz buch wider und vur

[39]
Vol und tyfes finnes fam.

[40]
Durch di fache, fet, bynam
[41]
485 Gregorius der munder

[42]
Mit vlize hat befunder

[43]
Gewant inrechter minne

[44]
Uf diz buch [ine [inne

[45]
Und hat iz wol virleige wys
[46]
490 Geglofet tyef, des im den prys

[47]
[427*] Gemeinlich dy wyfen geben.

[48]
Nymant mac im beneben.
[49]
Durch daz ich gelwigen wil
[50]
Der glofen, want ir ift zu vil.
[51]
495 Ich wil lichtlich und Ilecht
[52]
Den text, mag ich, uz legen
[53]
recht,
[54]
Als ich allerbelte kan,
[55]
Ab mir Got des lebens gan.
[56]
Dy vorrede hy befta.
[57]
500 Nu wil ich deme texte na
[58]
Gen in difem buche vort,
[59]
Daz tyfen [yn und kurtze wort
[60]
Hat bellozzen, wy daz [y.
[61]
Ich bitte daz mir Got [te by.

[62]
Dis ift daz erfte capitel.

[63]
505 In deme lande Us irkant
[64]
Eyn man wonte, Job genant.
[65]
Uf dir erden nymant glich
[66]
Was dem manne lobes rich.

[67]
494. Gemeint sind wohl die

[68]
Glossen der Glossa Ordinaria (Walafrid Strabo), des im Mittelalter vielgebrauchten Werkes. Statt

[69]
dessen wird Gregorius Magnus (vgl. seine Moralium libri, sive expositio in librum B. Job: Migne,
[70]
Patrologia lat. t. 75) hier (v. 485—92, vgl. oben v. 268 und 303 ff.) als der Haupiführer unserer
[71]
Paraphrase bezeichnet (vgl. die Einleitung dieser. Ausgabe ). 505—75. Job'1, 1—5.

[72]
449. Von] Vnde B. 453. Us] Is B. 457. kuniclich] kreglich B: die Lesart der B-Ha.,
[73]
wie der Zusammenhang zeigt, feMerhaft, vgl. Lezer I 1708: krengliche *schwach, gering, schlecht".
[74]
460. heide B. 468. dryen B. 483. Vnd tyfes finnes vol [am A. . 484. feit B.
[75]
485. invnder A. 504. bitte] bete B. Punkt nach by A. 505. dem B. 507. der B.


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