EN | ES |

979

979


Javascript seems to be turned off, or there was a communication error. Turn on Javascript for more display options.

index   < Page >

10

15

20

30

350 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 3. SPR. NO. 40.

(ca. 1405.) No. 40.

Ein clage, wi der marscheider unrecht gemessen hatte; das sehold man widerkeren.

(1) Es ist geschehen, das der hochgeporn furste und herre Jost marggraff czu Merhern etc., der erwerdige Wenczeslaus. patriarch von Antioch, und der odle horre Jan Chrusnyk, hoff- meister unsers genedigen herren des kunigs, und wir aus einem vollen rate von desselben unser herren des kunigs wegen sassen czu gerichte. Da quamen vor uns Procop von Pyesk, Hanns von Pyesk und ander perkleut mit in und sprachen: Liben herren, wir haben etwas czu clagen umb ain gewalt, der uns von etleichen leuten widerfaren ist; das kunnen wir ewern gnaden mit slechten worten nicht furlegen, sunder wir haben unser clag schreiben lassen und pitten ewer gnad, das ir di auffnemet und lesen lat. Und dieselbe clag als die geschriben was von worte czu worte also: Ir scheppfenmaister und auch ir liben herren alle mitteinander, wir pitten ewer genad, wir armen lehenhewer, das ir unser armen leut clage gutleich und freuntleichen auf- nomen wollet; wenn wir lange mussten sweigen und geswigen haben uncz auff disen heutigen tag. Nu mussen wir clagen czu voraus gote und unser liben frawcn und owern genaden und der ganezen gemaine, armen und reichen, das mau uns armen gewerken von unser erblehenschafft, czu dem pok genant, an schulde mit grosser untrewe und mit neide davon pracht habe mit dem messen des marschaiders, und sie ainen gemessen perg czu wege pracht haben von ires gewaldes wegen, wenn do keiner nicht mochte sein und nimmer mer wirt; und dennoch haben si in gehalden vor ainen gemessen perg und noch heutiges tages

No. 40 Tom. No, 100. Das Abmessen der Erblehenschaft zum Bock erklürt sich m. E. daraus, dass derselben ein bestimmtes Lehen in der Grube zum Brunnen zugewiesen war, u. dass durch eine falsche Vermessung der letzteren (s. den Sachverhalt in Spr. No. 104) die Lehen- háuer an eine Stelle gedrángt wurden, wo nichts zu holen war. Die Ge- werken vom Brunnen zogen daraus Nutzen, indem sie die erzreiche Stelle selbst ausbeuteten u. die Lehenhauer vertrieben. Die spáter erwü&hnten Lehen- hauer, von welchen der alte Rath nicht weiss, ob sie identisch sind mit jenen, welche ihre Zustimmung zu der Willkür gaben, wurden offenbar Spáter von den Gewerken zum Brunnen aufgenommen. Vgl. den folgenden Spruch.


Download XMLDownload textManuscript line viewFacsimile