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ner entgegenzustellen. Auch Hus selbst ist bekanntlich derselben Ab- weichung angeklagt worden: indes auf dem Koncil hat er sich un- zweideutig und růckhaltslos zur Kirchenlehre bekannt.

Peter Cheléicky hat bereits wáührend seines Prager Aufenthaltes Partei ergriffen, die Transsubstantiation abgelehnt und sich zu Wiclif bekannt; an diesen Ansichten hat er auch in der Folge festgehalten. Ein grosser und berühmter Magister der Prager Schule, den er aber nicht nennt, hatte ihn einmal davon abbringen wollen und ihm einen Traktat mitgetheilt, der sich auf Ansichten der grossen Schola- stiker stützte. Aber Peter wollte mehr als Thomas und Scotus dem Apostel glauben, der da spricht: das Brot, das wir brechen.

Der Zwiespalt blieb auf den Gegensatz von Remanenz und Wand- lung nicht beschränkt; alsbald tauchte eine dritte Lehre auf, die Irr- lehre der Pikarden, in der Brot und Wein zu blossen Zeichen herabsanken.

Nach dem Zeugnisse des Geschichtsschreibers der hussitischen Bewegung soll diese Lehre von fremden Ankómmlingen ins Land ge- bracht worden sein. Von ihnen, den Begharden, stammt wenigstens der Name, ein Schimpfname, der mit Grauen und Abscheu ausge- sprochen wurde. Das wertvollste Sakrament wurde ja durch diese Ketzerei entehrt, das Mysterium frech entweiht. Noch mehr: zur Zeichenlehre bekannten sich die extremsten Parteien im Lande, bei denen sich zur Schwármerei entweder ein rationalistischer Zug ge- sellte, oder eine zügellose Entfesselung der Sinnlichkeit, die dem Wahnsinn glich. Innerhalb der Taboritengruppe sind es die Reste der Chiliasten, an der Peripherie der Bewegung, die sich Bôhmens bemäch- tigt hatte, die Adamiten.

Der Chiliasmus scheint sich ziemlich rasch verflüchtigt zu haben. Vielleicht von Anfang an nicht von allen getheilt, die zu den Tabo- riten gerechnet wurden, von anderen bald wieder aufgegeben, erhielt sich derselbe, wie es scheint, in abgeschwüchter Gestalt, nur bei einem Bruchtheil der ganzen Partei. Zu ihr gehörte der bekannte Priester Martinek Huska, genannt Loquis; er wollte an die Stelle des Sakra- mentes ein Liebesmal setzen. Chelcicky hat ihn persönlich kennen ge- lernt, wahrscheinlich im Laufe des Jahres 1421, als er, von. Tabor vertrieben, unstet herumirrte. Er bezeugt auch, dass in Martinek noch

') Vgl. dagegen Cheltiekys Replik gegen Nikolaus (Cap. 13.) Er scheint die Zeichenlehre als eine folgerichtigo Entwickelung der taboritischen Ansicht anzusehen.


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