Javascript seems to be turned off, or there was a communication error. Turn on Javascript for more display options.
317
und beschedigt wer, uns, dem andern tail, das ze wissen tut und verkundet, so sullen wir,
derselb ander tail, denselben anvaller freuntlich und vleissiklich anweisen und bitten, daz
er von solichem dringen, anvallen und zugreifen lasse, und gen dem under uns vorgenanten
tailen, den man also hindert, anviel und beschedigt, recht such und nem, und im auch
hinwider recht tu inner aim moneid, nach dem als das an in gevordert wirdt von dem
tail under uns, der also gedrungen, angevallen und beschediget wer, der auch denn recht
nemen und sich des benügen lassen sol, als pillich ist. Wer aber, daz derselb anvaller
des denn nicht gevolgig sein wurd, sunder daruber dennoch solich anvallung, zugriff und
hindernuss tet, so sullen und wellen wir, der ander tail, nach ausgang des vorgeschriben
moneids dem tail under uns, der also gehindert, geschedigt und angevallen wer, alspald
wir von dem darumb gemanet und angeruffet werden, getreulich helfen und beigestendig
sein wider den oder die, der oder die solich hindernuss, anvell und zugrilf gelan hett
oder hetten, in welchem vermugen oder wesen, der oder die weren, so wir immer pest
mugen, niemand ausgenomen, nach gelegenhaitt der sachen und auch nach dem als uns
der anvaller gesessen ist, und dem oder denselben ouch veintlich tun, ane geverd, so ver
und als lang, bis daz wir bede tail und unser iettweder bei unsern freiheilten, gnaden,
rechten, guten gewonhaitten und allen herkomen beleiben. Wer aber, daz uns der vor-
genanten tailen dweder von im selber ainen namhaften krieg gen iemand anhub oder aim
andern helfen wolt zu seinen kriegen, die unser dweden tails freiheit, gnad, recht, gewonhaitt
und altherkomen nicht antreff, und daz er auch von dem, des veind er werden wolt, vor
nicht angevallen, gehindert oder beschedigt wer, so bedurffen wir, der ander tail, im von
diser unser puntnuss wegen zu demselben krieg dhain hilff nicht tun, wir tun es denn
von sunderm willen. In was krieg auch aintweder tail durch des andern willen kumt, des
sol im der ander pllichtig sein ze helffen, als oben geschriben steet, und sol auch denn
unser dweder tail sich desselben kriegs nicht friden, sunen, noch in dhain weis richten an
des andern wissen und willen. In diser gegenwurtiger punttnuss behalten wir obgenante
herzogen von Ostereich uns vor und nemen auss die gelibde, die der durchleuchtig furst,
unser lieber swager, her Sygmund kunig ze Ungern etc., und wir miteinander getan haben.
So behalten wir obgenante marggraf von Merhern uns vor ‘und nemen auss die puntnuss,
die der egenante kunig von Ungern, unser lieber herr und vetter und wir miteinander
haben. Und der sach ze urkund geben wir obgenante baide tail der vorgeschriben laut
zwen geleiche brief, unserm vettwedem tail ainen, versigelten mit unser dreier anhangenden
insigeln. Dis ist geschehen und ist der brief geben ze Seveld an sunttag vor sant Matheustag
des heiligen zwelfbotten und ewangelisten, nach Cristi gepurde dreuzehenhundert jar, darnach
in dem sechs und neunzigistem jare.
Domini Duces et dominus Marchio in consilio.
(Orig. Perg. mit 8. anh. gut erh. Sig. im m. Landes-Archiv Nr, 196 Misc. Vid. Kurz
Albrecht IV. B. I. 174. Lichnowski V. II. n. 90.) |