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nales Gemeingut geworden. Katharina, die um das Jahr 300 gemartert
worden ist, zählt nämlich zu den beliebtesten Heiligen der westlichen
wie der östlichen Kirche. Schon Justinian I. hat ihr zu Ehren auf dem
Berg Sinai, wohin Engel ihren Leichnam entrückt haben, 527 ein be-
rithmtes Kloster gegriindet, in dem die wundertitigen Reliquien aufbc-
wahrt wurden.!) Frühzeitig beginnt die kirchliche Verehrung; in der
westlichen Kirche bereits im 11. Jh.;?) hier begünstigte der Umstand,
dass Katharina zu den 14 sogen, Nothelfern gehörte, ihre kirchliche
Verehrung, die zahlreichen Darstellungen in der bildenden Kunst wie
im christlichen Drama, im lateinischen Gedicht, im Volkslied, wie in
den Kunstliteraturen der verschiedenen Völker und Zeiten ganz be-
sonders,
Sehr früh setzt eine Reihe von griechischen und lateinischen
Texten zur Geschichte dieser Heiligen ein, deren Kenntnis uns die
beiden Hauptbeiträge zur Katharinenforschung: das unwegsame und
methodisch verfehlte Buch von Hermann K n us t*) und Hermann Var n-
hagens Untersuchungen ZG vermitteln.
An griechischen Texten sind — abgesehen von dem kurzen
Menologium des Basilius (K 3) und einem Martyrologium der Baseler
Bibliothek (К 6, Varnhagen ZG S. 1) — zwei vorhanden: 1. der
Text des Athanasius, der sich als Sklaven und Schreiber der Heiligen
bezeichnet (K 1 £, Varnhagen 1, wo auch die Angaben der Hss). Das
nach der editionstechnischen Seite von R. Krumbacher in der Byzant.
Zs. 7 (1898), 480 ff. abgelehnte Buch von J. Viteau, Passions des Saints
Écaterine et Pierre d'Alexandrie, Barbara et Anysia, Paris 1897 bringt
zwei Athanasianische Texte nach verschiedenen Hss und einen dritten
wie es scheint bisher unbekannten griechischen Text. — 2. der Text
des Simeon Metaphrastes (Migne, Patrol, Ser. Graec. 116, 275 ff, K
5f, Varnhagen 1), der bei Surius, Historiae seu vitae sanctorum (1879),
Vol. IX, S. 664 ff. ins Lateinische übertragen erscheint.
Die ältesten lateinischen Bearbeitungen sind folgende (Varn-
hagen 2 ff.): 1. der Text bei Mombritius, Sanctuarium 283—287, den
Knust nicht kennt;!) — 2. ein Bruchstück in einer Hs aus der Wende
des 10. und 11. Jh. in der Bibliothek des Monte Cassino, recht man-
gelhaft abgedruckt in der Bibliotheca Casinensis III, Florilegium 74 ff.
Die beiden erwähnten Texte sind eng verwandt, sie gehen, wie Varn-
hagen ZG 4 f. nachweist, auf den griechischen Text des Athanasius
zuriick. — 3. ein zweiter Cassinischer Text des 11 Jh., abgedruckt in
der Bibl. Casin. III, Fiorileg. 184 ff. — 4. ¢in von Varnhagen ZG S.
10—18 zum erstenmal veróffentlichter Text eines Arechis, nach Varn-
!) Vgl. die Zusammenstellungen bei K 161 if. und den Reisebe-
richt bei Harant II 79 ff.
?) Vgl. K 170 ff, dazu bei Jagić Arch. 9, 451 das Zitat aus
Wassilievsky.
3) Vgl. Varnhagens Rezension in den Gótt. Gel. Anz. 1890,
593 ff. und das Vorwort zu ZG.
4) Der Text ist abgedruckt auch bei Varnhagen, Eine latein.
Bearbeitg. der Legende der Katharina von Alex. in Distichen. Erlangen
1892, S; 28 ff.