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XVI
Außer den oben besprochenen großen Miniatur-Initialen kommen in den Über-
setzungen der Propheten an den Anfängen der Kapitel und der größeren Sinnes-
abschnitte auch kleinere farbige Majuskeln vor, in der Regel abwechselnd rote und
blaue. Die roten Buchstaben sind mit blauen, die blauen mit roten Verzierungen
(Schnörkeln) versehen, die sich öfters über die ganze Spaltenlänge ausbreiten. Die
Größe ist verschieden. Bez den 1-Initialen (= J oder 1), die übrigens mie den beschrie-
benen Raum beeintrichtigen, variiert die Linge meist zwischen 11 und 18 cm. Zu
beachten sind, besonders die I- Lettern am Ende der Seiten 30° und 109%, mit der
Form eines in der Mitte umgebrochenen Pfeilers: die beiden Teile (zusammen etwa
4 bezw. 9 cm lang) bilden einen Winkel von 90 Gr. Von den übrigen Farben-
Majuskeln reicht A über 3—15, H. über 5—6, K und L über 5, M einmal über 12,
W über 3—4, die anderen meist über 3 Zeilen. Kleiner sind nur einige Initialen
in der 'Uzlegunge' zu Hesekiel (2 Z. hoch), sowie in Daniel, Kap. 3, wo in dem
Gesang der drei Männer im Feuer (S. 308. 309) in 38 nach einander folgenden
Ausrufungssätzen, die alle mit dem Worte ‘Benediit’ anfangen, die abwechselnd
blau und rot gemalte B- Initiale nur über eine Zeile reicht.
Zur Andeutung eines Satzes, auf den ein besonderes Gewicht gelegt wird, dient
außerdem ein rotes oder abwechselnd rotes und blaues qq (39 mal in Hesekiel, sonst
nur einmal in Daniel).1) Gegenüber den vier ersten Zeichen, welche die Maß-
angaben Hesek. 40, 5. 6. 47. 48 hervorheben, finden sich an den Rändern in
voler Schrift die Buchstaben & . BC. D. E.
Auf der ersten Zeile zahlreicher Spalten kommt am Anfange eines Satzes, der
nicht immer mit dem ersten Worte der Zeile beginnt, in den Propheten (nur nicht
in den poetischen Vorreden) eim mit schwarzer Tinte ausgeführler, 5—06 Zeilen
hoher Zierbuchstabe vor.
S. 4919—624* findet sich die Hiob-Dichtung. Sie ist ohne jede Seiteniiber-
schrift oder andere, Inhaltsangabe. S. 4210—4275 enthalten einen 504 Verse um-
fassenden Prolog, der durch farbige Initialen auch äußerlich in. vier Abschnitte zer-
teilt wird. Die Kapitel, im Ganzen 42, sind mit rotgeschriebenen | Überschriften
versehen. Nur für Kap. 36 befindet sich die rote Überschrift am Rande; die Frei-
lassung des dafür nötigen Raumes (1 Zeile) ist vom Schreiber vergessen worden.
S. 624 bringt einen Epilog von 58 Versen. Wegen der Randverzierungen und der
Initiale (U) nebst Miniatur — die Hiob und seine drei Freunde darstellt — auf der
Anfangsseile sei hier auf die beigelegte Tafel I verwiesen. Sonst sind Initialen mit
Bildern nicht vorhanden.
Die wichtigeren Sinnesabschnitte sowohl des Prologes als der verschiedenen Ka-
pitel sind. durch. farbige Anfangsbuchstaben ausgezeichnet. Diese sind in der Regel
abwechselnd blau und rot gemalt; ausnahmsweise folgen S. 445*— 446^ zwei rote,
1) In der jüngeren B-Hs. der Hiob-Dichtung sehr gewöhnlich, auch als Ersatz einer Farben-
initiale der Hs. A.
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