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494 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 11. SPR. NO. 111, 112.
(Anf. Saec. XVI.) No. 111.
Responsum super montana Misnensia cuidam magistro
moncium volenti informari super questiones particulares, cui
nulla dabatur informacio sed tantum subscripta responsio.
Unser willig dienst bevor [ws wl Ewer schreiben uns jeez
gethun, dorin vermeldt, wie sich halten czwisehen czwiien stollen
gebrechen vor ewers gnedigen herrn herczogen Georgen czu
Sachsen, bergserichten auff Sand Annaberg, weliche wir aus
ewern beigeschikten geschrieben rechtseczen vernomen haben,
begerund |u. s. w.]. Lieber magister, wollet wissen, das wir kainem
auf kai sunderliche parthei rechtspruch noch underweisung
geben, wann es wer wider ordenung unser bergrecht. So aber
die sachen vormals von paiden partheien in klag und antwort
vor ainem erbarn rechten, dorezu die bemelten stollen mit ren
grunden czugehoren, mit recht furgenomen und gchandlt
wurden, dornach erst. so die bemelten partheien von demselben
rechten furpas fur unser bergrecht als fur das hochste
recht in disem kumniglichen regimenth sich berutften
und appelierten, ir gerechtikait, klag und antwort schrietfilich
geseczt und gemacht und mit der selben stat innsigel, vou dann
sie appelhneren, versiglt durch czwen geswaren desselben rata
her fur unser bergrecht bringen wurden, dann sei wir willig,
auff sulichen. handl des rechten euch und ainem jeden aus unsern
alten und bestatten bergrechten recht sprechen und underweisung
geben, alsdaun wir andern bergleuten in der weiss und form
geben und mittailen. Datum ete. |Cod. 1).
(Anfangs Saec. XVI) No. 112.
Domino de Ryzenbergk pro parte juris montanorum.
[Siehe den éechischen Originaltext bei Tomaschek a. u. a. O.
In deutscher Uebersetzung lautet. die Weisung im Wesentlichen
so: Hochgeborener Herr u. s. w. Als uns eure Gnade eine Zu-
schrift über den Streit geschickt hat, den Ihr mit Herrn Paul
Fürst von Sulewitz um die Osseger Silberbergwerke habt, auch
No. 111 = Tom. No. 149.
No. 112 — Tom. No. 150. Das Urtheil des Königs, dass Heinrich
gegen den Paul nicht weiter processieren solle, verbietet offenbar nur einen
Rechtsstreit vor der angeordneten Austragung der Sache durch das Berggericht.