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315 OBERHOF-ENTSCHEIDUNGEN 4. SPR. NO. 50.
(23) Responsio Vglaviensinm ad premissa.
Liben freunde, als wir ewer furlegunge dovorn vornomen
haben, so wisset, das wir noch unsern eldisten gesant haben und
besprochen. Die sagten uns auch, wie das sie von sotaner newer
uberschar von sechzig jaren ader lenger nie mor gchort hotten.
Unde wir kunnen auch in unsern perkrechten von sotancr newer
uberschar, die nicht zwischen gemessen pergen leit, nichts nicht
vinden. Davon so wollen wir unser gesworner schepfen zwene
aus unserm rate zu cuch senden, die dioselbo nowe uberschar
beschawen schullen mit den augen. Wie uns danne dieselben
unser schopfen underwoisen, noch dem wollen wir euch cin got-
leich recht sprechen. [Cod. C.]
(1401.) No. 50.
Wie di uberschar schol bleiben in irem rechten.
(1) Es ist geschen fur czeiten, das gemessen perge gemessen
sein in ainem freien velde. Darnach geschach, das di von dem
perkwerk czum Schechtel funden einen™ gank auft dem ligendem
derselben gemessen pergen und begerten auch davon der mass, also
das man in messen* scholde*; und di mass hett sich wol ergangen
noch des ganges lenge. Da begerten di von den alden gemessen
pergen, di do ligen auff des Schechtels hangendem, das man
den vom Schechtel ir recht gebe auff das hangende. Da czogen
di gesworne marscheidor vierdhalb lehoen auff das hangende. Da
ging di mass uber in di alden gemessen perg, also das das
Schechtel bleib ain uberschar. -- Dornach funden di vom
Clingensmid auch denselben gank und begerten auch davon czu
messen, wonn es wol masswirdig gewesen wore, ab es sich hett
mugen vorgeen. Do furen di gesworne marscheider in di gruben
czum Clingensmid und brachten di mass heraus an den tag und
czogen di auff das ain stolnort kegen dem Schechtel werez. also
das si do woisten di lehen auff dasselbe stolnort, di do gohorn
czu dem gemessen perg, und weisten kunigslchen, purgerlehen
und czogen furpas das hernlechen also, das sich di mass wol
No. 50 == Tom. No. 105. (1) Die Vermessung des Schochtels als
Ueberschaar wegen mangelnder Massenbreite war incorrect. Dies war
der erste Fall einer Anerkennnng von Ueberschaaren neben gemessenen
Bergen. Vgl. Spr. No. 49 (3) (9).