Abtei der Benedictiner zu St. Johannes dem Täufer unter dem Felsen: 1660—1678. 71
tensis Neo-Pragae à S. C. Majestate cum plenitudine potestatis deputatus
Inspector", erneuert kraft der' letzteren Würde, die dem ,Joannes Chryso-
stomus de Belmonte, Nominatus Episcopus Traguriensis et Abbas
Cellae Florum é FamiliaCobelliana oriundus", schon von ,,Caramuelis,
ium Abbas Monserratensis Neo Pragae, nunc Episcopus Cam-
pagnensis', als derselbe ihm die Abtei ,,Cella Florum'' überwies, mittels
eines eigenen Diplomes gewáhrte Erlaubnis, nach Belieben an welchem Orte immer
wohnen zu dürfen; welche Aufenthaltsfreiheit dem Johannes übrigens nach dem
Abgange des Caramuelis ,ad Romanam Sedem“ auch von „Isidorus de
Cruce, Abbas Carloviensis (Karlshof), Generalis Administrator et Vice-
abbas MonasterijMontserratensis'" neu bestátigt worden war. Diese Wohn-
ortsfreiheit glaubt Bilenberg aber umso mehr dem Petenten gestatten zu müssen,
da ihm ,,propter Haereticornm insolentiam" der Zutritt zu seiner Abtei Cella
Florum überhaupt verwehrt sei. Des Weiteren theilt die Urkunde im Eingange
aus dem Lebensgange Belmontes mit, dass derselbe ursprünglich den „Ordo
S. Augustinj Viennae et 82? Mariae ad Fontem (Mariabrunn) prope
Viennam'' geleitet, sowie als ,,Visitator Generalis, Commissarius Generalis et
Prouincialis Neapolitanus" gewirkt habe. Hierauf habe Kaiser Ferdi-
nandus III. ihn als ,,Theologus et Consiliarius‘“ sich attachiert, und war er so
der Person des Kaisers sowie dessen Hofe fortgesetzt nahe gestanden, sowie nicht
nur als Berather, sondern auch zu politischen Geschäftshandlungen von grôsserer
Bedeutung stets mit glücklichstem Erfolge verwendet worden. Vom Kaiser nun
dem Papste zu höheren Kirchenwürden empfohlen, habe dieser behufs leichterer
Ermóglichung des kaiserlichen Wunsches Belmonte den Uebertritt „ad Reli-
gionem Benedictinam“ erlaubt, und ihm gestattet, in einem Zeitraume von
vier Monaten das bezigliche Noviziat „in Monte Serrato Neo Pragae‘ zu
£bsolvieren, worauf er über des Kaisers Fürsorge zunächst zum „Episcopus
Rosonensis“ und dann zum „Episcopus Traguriensis‘“ ernannt worden
war. — Actum in Abbatia Sti Nicolaj Vetero: Pragae, die 25. Octobris
1660. Matthaeus Ferdinandus a Billenberg. (Mit dem Röthwachs-
siegel des Bischofs in deckelloser Kapsel; Perg.; Or. Univ.-Bibl. Prag; B 148,
Nr. 1061.) 579
1664 Juli 18 Wien Leopold I. bestätigt die Wahl des Johannes Chrisostomus de Belmonte
zum Abt von St.Johann Untor dem Felsen. Wien, 18. Juli 1664.!). *580
1674 | Aug. 25 Prage „Mathias Tanner, č 8. J., S. S. Theol. Doctor Academici Collegii S. J. ad
S. Clementem necnon Vniversitatis Carolo-Ferdinandeae Pragensis
p. t. Rector’, bestatigt dber Ansuchen des ,,Carolus Bonifacius a Goldt-
purg, 0. S. Benedicti exempti monasterii Brzewnoviensis in
Braun a Prior, SS** Theologiae Doctor, et ejusdem Facultatis Professor Ordi-
narius etc.'*, demselben, dass er am 10. Mai 1660 um die 9% Morgenstunde ange-
sichts der ganzen Universitas Carolo Ferdinandea mit Erlaubnis des
»Cardinalis ab Harrach, Archi-Episcopus Pragensis, 8. R. Im-
perij Princeps nec non Universitatis Pragensis amplissimus perpe-
tuusque cancellarius" durch „Nicolaus Franchimondt à Franckenfeldt,
Dominus in Nemischl etc., Philosophiae et Medicinae Doctor etc. necnon Vni-
versitatis Carolo-Ferdinandeae Rector Magnificas", als Promotor, und
„Christophorus Todtfeller à S. J., SSse Theol Doctor, ejusdemque in
eadem Vniversitate Professor ordinarius zur Würde eines Doctors der Theologie
promoviert wurde. Pragae, 25. Augusti 1674. Mathias TannerS.J. Fri-
dericus Guilielmus Franck de Freyensprungk, Vniversitatis
Pragensis Notarius. (Mit dem Rothsiegel der Universitat in holzerner Kapsel ;
Perg.; Or. Univ.-Bibl. Prag; B 209, Nr. 1089.) 581
1678 | Juni 22 Wien Leopold I. bestatigt den neugewahlten Abt von St. Johann unter dem Felsen
Caspar Eymer. Wien, 22. Juni 1678.) *582
1) Uebernahmsinventar der Aufhebungscommission des Kls. St. Johann v. d. Felsen.