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prunkvolle Gesandtschaft aus, die mit der Mutter ohne Wissen der
Katharina die feierliche Einholung der kaiserlichen Braut verabredet,
— (208—397): K. aber merkt die Vorbereitungen der Mutter und
erfährt von einer vertrauten Dienerin Näheres. Nach einem Selbstge-
spräch, in dem das kräftige Selbstbewusstsein ihrer, Weisheit und Schön-
heit sowie der Entschluss, den ihr unbekannten Kaisersohn nicht zu
heiraten, zum Ausdruck kommen, spricht sie offen mit der Mutter über
deren Vorbereitungen, Kein Zureden der Mutter und der Verwandten
ändert ihre Absicht, in der sie sich durch einen Schwur verstärkt. Nur
einen ihr Gleichen will sie zum Manne. — (398—677) Die Mutter
nimmt ihre Zuflucht zu einem Einsiedler, dessen Weisheit sie schon
manchen 'Rat verdankt. Eindrucksvoll spricht der heilige Mann nach
anfänglichem klugen Zustimmen von einem überaus reichen, weisen und
schónen Kónigssohn, dessen Mutter alle Frauen überstrahle, dessen Vater
mächtiger sei als alle Kónige, dessen geringster Diener sie, die schône
und gelehrte Katharina, weit iibertreffe. K., die als Heidin die Rede
nicht versteht, verlangt betroffen Nüheres zu wissen. Als strenges Ge-
heimnis spricht der Einsiedler von Maria, der stets hilfreichen Mutter,
und gibt, als K. dringlich den Bráutidam zu sehen begehrt, ihr ein Bild
Marias mit dem Christusknaben, vor dem sie andächtig beten möge, da-
mit er ihr erscheine. — (678—1114): K, betet zu Hause unter Tränen
inbrünstig vor dem Bilde, Im Traum erscheinen ihr auf einer schönen
Wiese Maria mit dem lieblichen Christuskind, das sich aber zu Katharinas
Betrübnis von ihr stets abwendet. Auf das liebreiche Zureden Marias will
Christus sein Antlitz zeigen, wenn K, bei seinem Diener, dem Einsiedler,
„ihre Schuld mit Wasser abwasche“, Sofort bei Tagesgrauen geht K. zum
Einsiedler. Dieser eröffnet ihr die Glaubenslehren und tauft sie, nach-
dem sie sich zu den Lehren bekannt. Als K. am folgenden Abend
wieder ihre inbriinstise Andacht vor dem Bilde verrichtet hatte, er-
scheint in einem neuen Traum der strahlende Christus mit der Mutter
auf dem Throne, in einem mit den kostbarsten Edelsteinen auf das
prunkvollste ausgeschmiickten Gemache. Nun vermählt er sich mit K.
und gibt ihr zum Zeichen den Ring von seinem Finger, den sie erwacht
mit Staunen in ihrer Hand findet.
II. Die Leiden. (1115—3519).
(1115—1621): K. bekehrt nach dem Tode der Mutter ihre Unter-
tanen zum Christentum. Maxentius, der von der Verbreitung des Chri-
stentums hórt, schreibt in Alexandrien prunkvolle Opfer fiir seine
Götter aus. K. tritt festlich geschmückt mit ihrem Gefolge dem beim
Opfer finster prunkenden Kaiser im Tempel entgegen und verweist ihn
auf den wahren einzigen Gott. Nach den Opfern streitet er mit der
Jungfrau über die Natur Gottes und der Götter, ohne sie widerlegen
zu können, und lässt sie gefangen nehmen. Seine Räte empfehlen ihm,
die besten und gelehrtesten Rhetoren der Jungfrau gegeniiberzustellen.
Fünfzig Rhetoren erscheinen. Katharinen aber erscheint im Gefängnis
der Erzengel Michael, der ihr Gottes Hilfe bei der Disputation ver-
spricht. Freudig geht sie dem Kampf entgegen. — (1622—2233): Vor