178 D. XXII. Řády selské a instrukce hospodářské:
653.
1788, 21. srpna: Po zřízení justicidri, která částka soudnictví zůstává
hospodářským úřadům.
Auszug aus dem Hofdecret vom 21. Aug. 1788.
Zu Regulirung der Gerichtsbehörden, soweit die Gerichtsbarkeit durch Dominien und
Herrschaften ausgeübt worden, werden folgende Grundsätze aufgestellt :
1. Soll auf dem Lande nicht alles zum Gericbtsstande gezogen werden, sondern folgende
Justizgeschiifte von dem Wirthschaftsamte derjenigen Grundobrickeit verhandlet werden, unter
welche in Streitsachen der Deklagte, in den Grundbuchsgeschäften die Realitiit, in den Ge-
schiften des adeligen Richteramts der Waise oder der Krblasser gehört:
a) In den Grundbuchsgeschiften die Führung des Grundbuchs, Ertheilung der Ge-
währen, Ausfertigung der Satzbriefe, Vormerkung und Tilgung der die Realität betreffenden
Lasten, die Schátzung, Licitirung, Sequestration des lteals.
b) In den Geschäften des adelichen Richteramts die Bestellung des Gerhaben, Aufsicht
auf das Waisengut, die Bestätigung aller den Mündel betreffenden Contracte, die in Waisen-
geschäften vorkommende Consens Ertheilungen, die Aufnahme und Berichtigung der Waisen-
rechnungen, die Verlassenschafts-Abhandlungs-Pflege mit allen Abhandlungen, die dahiu
gehórig sind, die Entwerfung des Abhandlungsvertrags oder der eigentlichen Verlassenschafts-
Tinantwortung, welche jedoch über die (resetzmiissigkeit dem Ortsgerichte zur Einsicht und
Bestätigung vorzulegen kommt.
с) In den Geschäften des Richteramts in Streitsachen die Schuldklagen, wenn die
Schuld eingestanden wird, die Executions Führung, die Injurienhiindel.
2. Alle übrigen Justizgeschüfte und Streitigkeiten sollen nicht bei dem obrigkeitlichen
Wirthschaftsamte, sondern bei dem Ortsgerichte angebracht werden. Nur sollen die Parteien,
che sie bei dem Ortsgerichte die Streitigkeiten wirklich anhángig machen, sich bei dem Wirth-
schaftsamte zu dem Ende anmelden, damit durch dieses die Zustandbringuur eines Vergleiches
noch vorlàufig versuchet werde.
Kopie v knfzecím archivé Trebonském A. BAC. la. — Plnéj&í vjtah z dvorskeho dekretu z 21. srpna
1738 jest tistén v Rothové sbírce zákonü Josefovych, dil III. &. 666 str. 371—374. Paragraf 5. toho dv. dekretu
ustanovil, že v místech smíšených, kde bydleli poddani rozlićnych vrehnosti, budoucné bude drzeti místní soud
jen jedna vrchnost, a to ta, která má justiciára v tom místě, nebo kterí jest tomu místu nejbližší. Justiciírovi
nebylo zapovězeno spravovati také hospodářství ($ 4). — Srovnej níže krajský výnos z 11. června 1791.
654.
1788, 22. září: Poddaní nejsou povinní kupovati sůl z vrchnostenských skladů,
ale mohou ji konpiti z erdrnich solnic a ji mezi scbou deliti.
Nachdem die im Jahre 1750 ergangene und im Jahre 1783 erneuerte Verordnungen,
dann das Hofdekret vom 11. Dezember 1786 jedem Biirger und Unterthan gestatten, entweder
für sich allein, oder in Gesellschaft mit andern, das für ihr eigenes Dedürfniss nótlige Salz
aus den Legstüdten selbst unmittelbar zu crkaufen uud sich darein zu theilen,*) so kómint
es gar nicht darauf an, iu was für Porzionen uud wie viele sich in die Salzfassel theilen, da
den Unterthan, ausser dem ihm untersagten Kleinverkauf, sonst, kein Verhot bindet. Hofdekret
vom 22. September (1788).