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534. Promissiones terrae Austriae factae.
1364, 12. Februarii.
Wir Carl, von Gottes gnaden rómischer kayser, ze allem
zeiten merer des reichs, wir Wenzla, auch von Gottes genaden
khónig ze Beheim und marggraf ze Brandenburg, des yezund
genanten unsern lieben herren und vatters kayser Carls sohn,
und wir Johannes, von derselben gnaden Gottes marggratf ze
Merhern, desselben unsers herrn des kaysers brueder, veriehen,
bekennen und tuen khund, allesament, offentlich mit disem
brieffe allen denen, die in sehen, hören oder lesen, nun und
hinnach ewiglich, als wir alle an ainem taille, und die hoch-
gebohrnen herzog Rudolph, herzog Albrecht und herzog
Leopold gebrüder, herzoge ze Oesterreich, ze Steyr und ze
Kherndten, herren ze Crain, auf der windischen March und
ze Portenaw, graffen ze Habspurg, ze Tyrol, ze Pfürd und
Kyburg, marggrafen ze Purgaw und landgrafen in Elsas,
und die hochgeborn Margaretha von Oesterreich, der iezt
cenanten herzogen schwester, weillend marggrafin ze Branden-
burg, herzogin ze Bayrn und grafinn ze Tyroll an dem andern
teille — uberain chomen seind in solcher weiss und be-
schaidenheit: |
Geschicht (da vor Gott sey), ob unser dweder taill und
des kind und kindes kind, die wir nun haben oder hernach.
gewünnen, abgiengen, verfüeren ohne eliche leibserben, das
desselben tails land, die also erblos wurden, gefallen sollen.
auf dem andern taill, das wür, die vorgenanten kayser Carl
von Rome, kónig Wenzla von Behem und marggraf Johannes
von Merhern,;an unserm taille fur uns und fur all unser
erben und erbes erben ewiglich, die wür dazu binden, ver-
haissen und gelobt haben, wissentlich, mit unsern fürstlichen
trewen und gnaden, verhaissen und geloben auch vestiglich
mit disem briefe:
Ob sich das hienach in künfftigen zeiten ymmer gefuegte,
das durch verhüngnus des almüchtigen Gottes, in des willen
und gewalt alle ding steent, der obgenanten herzog Rudolphs,
unsers eidemszund sehwagers, herzog Albrechts, und herzog
Leopolds, herzogen ze Oesterreich, und der hochgebornen