Sicherheitsverwahrung gegen die
Tschechoslowakische Grenze
An die
Bezirkshauptmannschaft
In
Bruck an der
Leitha, am 1. April 1938.
Bruck
a/Leitha.
Bis zur Machtübernahme wurde gegen die tschechoslowakische
Republik gelegene Reichsgrenze des hiesigen Bezirkes durch die Beamten des
Postens Wolfsthal und die Zollwachpatrouillen des Strassenzollamtes Berg
abpatrouilliert.
Am 12. März 1938 wurden zur Grenzverstärkung bezw.
Grenzsicherung 25 SA Leute der Ortsführung Hainburg und
Berg, in Berg eingesetzt und am 14.
März 1938 der Posten Wolfsthal um 5 Beamte
verstärkt. Außerdem wurde ein Zug Kavallerie unter Kommando eines Leutnands von Neusiedl am See
nach Kittsee
beordert. Beim Strassenzollamt Berg wurde zu
dieser Zeit der Personalstand der Zollwachebeamten bis auf 40 Mann erhöht.
Dem Posten Wolfsthal obliegt die Bewachung der 5.7km langen Donaugrenze, dann 2 km Au-Grenze und
2.2 km Grenze über die Felder bis zur
burgenländischen Grenze, anschliessend an den Posten Kittsee.
Die Überwachung wurde lückenlos durchgeführt. Es ergab sich kein Fall eines Devisen- oder
Valutenschmuggels. Da die Möglichkeit bestand, daß Devisen- und Valutenschmuggler über Prellenkirchen und
die burgenländische Grenze in das
Ausland zu entkommen versuchen würden, wurde auch der Posten Prellenkirchen am
14. März 1938 um 2 Beamte verstärkt, doch ergab sich auch
dort bis nun kein greifbarer Erfolg. Lediglich der Posten Rohrau hat am 12. März 1938 zwei jüdische ValutenValutenschmuggler aufgegriffen und der Bezirkshauptmannschaft überstellt.
Am 19. März 1938 wurde die SA über Verfügung
ihrer Ortskommandos wieder abgezogen und obliegt seither die Ueberwachung der Grenze nur
noch der Gendarmerie und Zollwache. Der Posten
Wolfsthal
verfügt gegenwärtig nur über 6 Beamte, da 2 erkrankt sind und
einer familienhalber abgelöst werden musste.
Diese Anzahl der Beamten reicht im Vereine mit dem Zollwachpersonal, mit Rücksicht darauf,
dass die tschechische Grenze in ihrer ganzen Länge von der Donau, entlang der niederösterreichischen und burgenländischen Grenze
mit einem Stacheldrahtverhau versehen ist, welcher einen illegalen
Verkehr außerhalb der öffentlichen Wege bedeutend erschwert, ja fast unmöglich
macht, zur Verhinderung unerlaubten Grenzübertrittes und Schmuggels von Devisen und Valuten etz. aus.
Die im Postenrayon Wolfsthal und Hainburg
gelegene nasse Grenze (Donaugrenze) wird auch durch
Patrouillen und 2 Motorboote der Donausicherheitsbehörde Hainburg an der
Donau abpatrouilliert.
Nach Rücksprache mit den Postenkommandanten von Wolfsthal und Hainburg ist
diese Abpatrouillierung jedoch nicht ausreichend und lässt einen Schmuggel vom tschechischen zum österreichischen Ufer der Donau oder umgekehrt, im Bereiche
der Möglichkeit liegen.
Um einen Schmuggel auf diesem Wege auszuschliessen, wird der Antrag gestellt, den Posten
Wolfsthal noch
um 2 Beamte und der Posten Hainburg an der
Donau um 4 Beamte zu verstärken, damit die über 10 km lange Uferstrecke der
Donau von der
Reichsgrenze bis Hainburg entsprechend bewacht werden kann.
Diese 6 Beamte könnten aus dem Bezirke aufgebracht werden.
Unterschrift - unleserlich
Stempel