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Jaroslav Katz appelliert an Präsident Beneš für die Flüchtlinge auf dem Donauschiff

Date30. August 1938
PlacePrag (Praha)
Bibliographic referenceNationalarchiv Prag, Innenministerium I – Präsidium, Sign. 225-1186-16, Fol. 69. Abschrift. Original auf Tschechisch

Herr Präsident:

Ich erlaube mir Ihnen beiliegend einen Ausschnitt aus der Večerní České Slovo vom 30. 8. 1938 zuzusenden. Ich kenne niemanden der Menschen, um die es in dem Artikel geht. Und ihr Schicksal rührt mich nicht deshalb so tragisch an, weil ich selbst Jude bin. Nein, es verletzt mich als Mensch, und ich wage Ihnen zu schreiben, ich tue das deshalb, weil mich das Grauen erfasst beim Schicksal dieser Menschen, denen wir helfen können und nicht wollen, und Sie, Herr Präsident, Sie, den wir verehren und lieben als denjenigen, der das Werk des Befreierpräsidenten weiterführt, sind in dieser zwölften Stunde der einzige, der Sie kraft Ihrer Position diesen vermutlich völlig unschuldigen Unglücklichen helfen können. Herr Präsident, wir Bürger beten heute alle zu Gott, dass er unserer Nation und unserem Land helfe. Beweisen wir, dass wir mit der Hilfe für die Leidenden Gottes Hilfe verdienen.

Ihr ergebener

JUDr. Jaroslav Katz.


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