Herr Präsident:
Ich erlaube mir Ihnen beiliegend einen Ausschnitt aus der Večerní České Slovo
vom 30. 8. 1938 zuzusenden. Ich kenne niemanden der Menschen,
um die es in dem Artikel geht. Und ihr Schicksal rührt mich nicht deshalb so tragisch an,
weil ich selbst Jude bin. Nein, es verletzt mich als Mensch, und ich wage Ihnen zu
schreiben, ich tue das deshalb, weil mich das Grauen erfasst beim Schicksal dieser Menschen,
denen wir helfen können und nicht wollen, und Sie, Herr Präsident, Sie, den wir verehren und lieben als denjenigen, der das Werk des
Befreierpräsidenten weiterführt, sind in dieser zwölften Stunde der einzige,
der Sie kraft Ihrer Position diesen vermutlich völlig unschuldigen Unglücklichen helfen
können. Herr Präsident, wir Bürger beten heute alle zu Gott, dass er unserer Nation und
unserem Land helfe. Beweisen wir, dass wir mit der Hilfe für die Leidenden Gottes Hilfe
verdienen.
Ihr ergebener
JUDr. Jaroslav Katz.