Bericht des Pg.Parteigenossen
Julius Haffner, Kittsee,
als Treuhänder.
[...]
Sehr geehrter Herr Landesrat!
In der Beilage erlaube ich mir das Verzeichnis derjenigen Juden
in Vorlage zu bringen, welche ihr Vermögen dem Staat bezw. den Ortsarmen protokollarische
vermacht haben.
Ich bitte Herrn Landesrat Anordnung zu geben, was mit den einzelnen Habseligkeiten zu
geschehen hat.
Folgende Juden haben ausser der Wohnungseinrichtung und Wäsche noch ein Geschäft und Haus
bezw. Grundstücke besessen.
Morgenstern Helene, einen Lebensmittel- Laden ohne Waren, Haus.
Singer Samuel, ein Haus.
Reisner Aladar, zwei Häuser von wo eines von der Grenzpolizei
bewohnt wird. (ck. 500 Lt. Wein)
Israelitische
Kultusgemeinde mit einem Hausobjekt samt Tempel.
Zopf Moritz ein Haus mit Wirkwarenladen, für welches Haus bereits ein
Käufer vorhanden ist mit einem Wert von S 14.000.- die Wirkwaren würde ein NSKK-Mann kaufen,
laut Fakturenpreis.
Diese Juden haben noch alle Ihre Möbel und Wäsche hier, bezw. den Staat vermacht. Was
soll mit diesen Dingen geschehen?
Diese Juden haben das Reich freiwillig verlassen. In Edelsthal ist ein einziger
Jude gewesen, der wegen Rassenschande,
Betrug, Wucherzinsen, etz. in Schutzhaft ist.
Hat ein Haus, einen Weinkeller mit 2.330. Liter Wein, ck. 15 Joch Grund. Würde alles gegen
Bargeld verkauft werden können.
Ausserdem bin ich in der Lage zu melden, dass bereits sämtliche Schulden an den Juden
ermittelt werden.
Als Treuhändler erlaube ich mir den Vorschlag zu unterbreiten, alles womöglich gegen
Bargeld zu verkaufen den Käufer sind schon angemeldet. Über alle Geldgebarungen führe ich
getrennt für jeden Juden ein Buch, was zur Einsicht bei mir aufliegt.
Heil Hitler!
J. Haffner.