Betreff: Reichsdeutsche
Emigranten - Juden, Verhinderung des Zuzuges in die ČSR.
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An alle Herren Kreishauptmänner, Herrn Bürgermeister der Stadt Olmütz und den Herren
Vorstehern der staatlichen Polizeibehörden und Exposituren.
Fortwährend werden Nachrichten ermittelt, dass trotz der erwirkten Beschränkung beständig
Emigranten aus dem ehem. Österreich, vor
allem Emigranten
jüdischer Herkunft, in die ČSR vordringen.
Deshalb sind unauffällige Kontrollen an Orten durchzuführen, die Emigranten
dieser Art notorisch ansteuern und Personen zu ermitteln, die unter Umgehung der erwirkten
Beschränkungen hierher gelangt sind.
Gegen Personen, die mit dem Grenzübertritt die entsprechenden Vorschriften verletzen, ist strafrechtlich
vorzugehen und gleichzeitig zu ermitteln, auf welche Weise sie in die ČSR gelangt sind.
Wurden sie, wie es nicht selten geschieht, von reichsdeutschen Organen an der Staatsgrenze
abgeschoben und auf illegalem Weg in die ČSR geschickt, ist
ein Protokoll mit ihnen anzufertigen und dieses in vier Ausfertigungen hier vorzulegen.
Bei dieser Gelegenheit wird erneut betont, dass die Grenzbehörden die notwendigen Maßnahmen
für das Ziel ergreifen sollten, jeden Versuch des illegalen
Übertritts der Staatsgrenzen aus dem Gebiet des ehem. Österreich in
die ČSR
bereits an der Staatsgrenze mit der Rückführung des lästigen Ausländers zu verhindern.