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Wiklef genommen. Doch haben mich die getreuen Bohmen belehrt, dass der Sinn, den ihr seinen Schriften entnehmet, ihnen entnommen werden kann, obgleich unrichtig... Namentlich gilt es von vielen lateinischen Ausdrücken; diejenigen, die seine Bücher lesen, sagen, er habe sie in einer schwerverständlichen, kurzen Sprache verfasst. Zch selbst kann von Latein wenig aussugen,. aber ich habe Erklärungen des Mag. Hus und anderer, besonders darüber was ihr lateinisch nennt ,sacramentaliter"...

Kap. 34.... Deswegen muss ich schreiben, weil ich nicht mehr vom Herzen mit euch micn besprechen darf. So móget ihr es wenigstens lesen. Euch habe ich immer mehr geliebt, als andere Priester, darum beklage ich euch mehr als andere. Und auch das einfáltige Volk dauert uns, denn ihr versteht es anders, und das Volk weit anders... Unerhórt ist es, dass das Volk anders davon denken soll, worin es sein Heil sucht, und der Priester anders davon, was er spendet, ohne zu sagen, was seine Gesinnung sei. Darum móget ihr erkennen, das euere Lehre nicht die Wahrheit ist. Denn wäre es der Fall, so hätte euch Gott damit gesandt, und er hätte euch gesandt den Menschen zu Nutzen, auf dass ihr es ihnen offenbaret. Und sollte jemand Hand an euch legen, so wäret ihr zum Tode bereit. Denn so hat jeder thun missen, den Gott gesandt hat... Ihr aber sprecht nur von weitem und in Gleichnissen... Bis zum jüngsten Tage wird es das Volk von euch nicht erfahren, ausser wenn ihr je- manden unter vier Augen euere Lehre mittheilt...

B. Erklárung der Passion Christi nach dem Evangelium Joh.

... In den Worten und Thaten Christi und des Schüchers liegt ein Trost für die Sünder, die Gottes Gnade sich erbitten, und eine Grube für diejenigen, die, schlecht im Herzen, Freiheit der Sünde suchen, um sagen zu kónnen: Gott ist barmherzig, er ist dem Schächer gnädig ge- wesen in der Stunde des Todes.... Die Getreuen aber finden da eine Stütze für ihre Hoffnung, wenn sie auf diese so wunderbare und uner- wartete That blicken, wie gnädig sich Jesus dem Schächer erwiesen, der an die Sünde gewohnt war und in ihr bis zum Tode verharrte. In seinem ganzen Leben findet sich nichts gutes, was ihm die Gnade Gottes ver- schaffen konnte, sondern nur schlechtes... Nur das findet sich, dass er seine Sünde bekannte und bat, Christus möge sich seiner erinnern... Aber dieser freigiebige Bischof wollte eben nicht allein dies wenige schenken...

Ein grosses Glück ist dem Schücher zu Theil geworden, zu sterben mit diesem erhabenen Herrn... Eine wunderbare Gesellschaft, zu sterben mit dem, der allen Leben spendet, mit dem, der den Tod besiegt durch sein Sterben: der ungerechte Schücher stirbt mit dem, der sterbend denen, die an ihn glauben, die Gerechtigkeit wiedergibt. In diesem Tode der beiden einander so ungleichen Personen, ist Grosses enthalten auf beiden Seiten für den, der es recht fasst. Aber vor allem sollen wir erwägen, wie barmherzig sich Gott dem Schächer erwiesen, auf dass diese barm-


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