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nen wir aus Traktaten, von denen uns leider die meisten nur dadurch
bekannt sind, dass der Hauptgegner der Taboriten, Mag. Johannes
Pfibram, aus ihnen Artikel zu polemischeu Zwecken ausgezogen. hat.
(Ms. Cap. D. 49.) Diese Traktate hat auch Peter Chelcicky gekannt,
als er gegen die Abendmalslehre der Taboriten auftrat.
Ein Traktat des Nicolaus von Pilgram begann mit den Worten:
ad magnificationem ... derselbe, gegen den Pfibram in der grossen
Disputation auf. Konopist im Jahre 1423 auftrat. Nur der bóhmische
Text dieses Traktats hat sich in einer Handschrift der Górlitzer Stadt-
Bibliothek erhalten und dient zur Controle der von Pribram dem
lateinischen Texte entnommenen Artikel, von denen ich einige folgen lasse
(A.). Eine Reihe von anderen Artikeln hat Pribram einem anderen Trak-
tate des Taboritenbischofs entnommen, der mit den Worten begann: Utrum
secundum legem evangelicam fideles necessitantur Christum in sacra-
mento eukaristie adoracione latrie adorare. Unter B. ist ein Theil
derselben abgedruckt; ') einen dritten endlich hat er zur Belehrung
des Peter Cheléicky geschrieben. (C. Vgl. Hófler Ss. II, 822—823.)
Als die taboritisehe Hauptschrift bezeichnen sowol Chelécicky als
Pribram den Traktat des Johannes von Saaz des Deutschen, dessen
Anfangsworte lauteten: cum spiritus veritatis odiens omne menda-
cium... (Articuli Johannis de Zacz Teutoniei, Hófler Ss. IT, 824—821.)
Ausserdem kennt Cheléickj noch einen taboritischen Traktat von
den vier Daseinsformen Christi (o ctyfech bytech), dessen bóhmi-
scher Text enthalten ist in Ms. Cap. D. 82. Aus diesen Schriften
Kann man die Abendmalslehre der Taboriten besser erkennen als
aus den mit den Magistern vereinbarten irenischen Formeln, in denen
der wahre Sinn verdeckt und verschleiert wird.
A.
Utrum Christus post, suam in celum ascensionem sit alicubi hie in
terris substancialiter, corporaliter et essencialiter in illo corpore et in
illa magnitudine, in quo et in qua resurrexit a mortuis et videntibus
eius apostolis celum ascendit, reprobat et negat... sic dicens: Quilibet
credere debet, quod Christus hic in terris est cum sanctis et in sanctis
spiritualiter per fidem, per spiritum sanctum, per caritatem, graciam,
virtutem et veritatem... Non tamen possunt probare nec ille scripture
hoe pretendunt, quod ex illis fideles credere debeant, quod Christus post
suam in celum ascensionem sit hie alicubi in terris substancialiter, cor-
poraliter, essencialiter et personaliter...
1) Ahnliche Ansichten, wie in denselben, finden wir auch bei Wiclif. Vgl.
Lechler S. 626.
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