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Schiedsspruch zwischen den Herzogen Wilhelm und Albrecht einerseits und den Herren
von Lipa, Vater und Sohn, anderseits. Dt. Wien 7. September 1399.
Wir Berchtold von gotes gnaden bischof ze Freisingen, wir Johanns von denselben
gnaden des heiligen Römischen reichs purggraf ze Maidburg und graf ze Hardegg und.ich
Rudolff von Walsse des hochgebornen fürsten meins gnedigen herren herzog Wilhalms
herzogen ze Österreich etc. hofmaister und ich Ulreich von Dachsperg lantmarschalch in
Österreich, ich Reimprecht von Walse hauptman ob der Ens und ich Eberhart von
Kappellen bekennen und tun kunt: Als die hochgeborn fürsten unser gnádig lieb herren
herzog Wilhalm und herzog Albrecht herzogen ze Österreich etc. für sich, all ir herren,
ritter, knecht, landleut und underlanen, als die hernach nümleich sind begriffen eins teils,
und die edelen Hainreich von der Lippen und Hanns von der Lippen, sein sun, für sich
all ihr freund, helffer, diener und underlanen des andern teils aller krieg, vordrung, angriff
schüden und misshellung, wie sich die uncz her zwischen in habent vergangen, güntzleich
hinder uns gegangen sind und gelobt und versprochen habent, stüt ze halten und ze vol-
füren, was wir zwischen in darumb auzsprechen, als das zwischen beiden teilen beredt
gelaidingt und verbrieft ist worden; also haben wir nach haissen und geschäfit der
obgenanten unserr herrschafft und auch durch frides und gemachs willen land und leu uns
der vorgenanten sach als spruchleut underwunden und haben auch die von beiden teilen
kuntleich verhórt und eigenleich darob gesessen und nach gutem rat vereintleich aus-
gesprochen, als hernach geschriben steet.
Des ersten sprechen vir, daz.die egenanten Hainreich und Hanns von der Lippen
und die iren unser egenant herschafft von Osterreich, ir lantherren, ritter, knecht und
undertanen noch ir land und leut hinfur nicht mer süllen angreiffen noch beschedigen an
geverd, sunder dieselben von der Lippen süllen auch in iren geslossen noch auf iren
gütern niemand enthalten, die dieselben unser herschafft oder die iren land und leut wolten
angreiffen und beschedigen an geverd. Wir sprechen auch, daz unser egenant herren von.
Österreich allen den iren nicht gestatten süllen, daz sie die egenanten von der Lippen oder
die iren fürbazzer kein angriff tun ungeverleich und darauf süllen alle schäden auf beiden
teilen und allen den iren, wie sich die uncz auf disen heuligen tag habent verlauffen,
gäntzleich ab sein. -
Wir sprechen auch, ob auf beiden teilen icht gevangen würn, daz die an all
schaczung gar und güntzleich ledig und los sein süllen, und ob die gevangen hetten
abgedingt, wie sie das hetten vergwisset und das noch nicht ist bezalt, des süllen sie ir
brief und pürgen gänezleich ledig und los sein.
Dann umb alle die angriff vnd schäden, die dieselben von der Lippen oder die iren
gelan habent den edelen Ulreichen von Dachsperg lantmarschalch in Osterreich, Fridreichen
von Walse, Merten dem Valbacher und Hannsen dem Rukendorffer, unserr egenanten