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Jesek Rus von Lipnitz verkauft ein halbes Lehen zu Lipnits seinem Schwager Herrmann
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von Lescin. Dt. 11. November 1391. s. I.

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Ich Jesk Ruzz von Lipnicz und all mein eriben ich vorgich und tuen chunt offenleich an
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dem gegenbuertigen offen prief allen leuten, dew do den prief sehent und horent lesen
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dew nu yeczund lewent und nach uns kumpftig werden, daz ich mit wolverdachtem muet
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und mit guetem rat meiner eriben und meiner vreunt und auch zue der zeit, do ich is
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wol getuen und gelassen mocht, verkauft han ain halbs lehen mit zins mit tal und mit aller
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seyner zuegehorung zu dorff und auch'zu veld, gestift und ungestift, versuecht und unversuecht,
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mit voller herschaft nichtes ausgenomen in dem dorff zu Lipnicz gelegen. Und das han ich
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verkauft dem erbern knecht und meinem lieben swager Herman von Lesczin und allen
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seinen eriben zue einem rechten erib um fumpfdhalb schok grosser silbreiner phenig prager
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munzze, der er mich schon pezalt und gerichtet hat. Und er mag und schol mit dem ege-
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nanten lehen tuen und lassen, wie er wilt, mit verchauffe und mit versetzen und tuen wie
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er und sein eriben wellen. Und darum versprech wir in puirgels weis ich Sczepan von
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Peczen und ich Bartha von Worein mit dem vorgenanten Jesken und mit seinen eriben,
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das wir im das eegenant lehen schollen schermen und entweren wuer Juden und wuer
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Christen mit dem landesrecht; und ob wir im sein nicht mochten richtig gemachen, so
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scholl wir im sein gelt widergeben an alles vorziehen und all widerred. Und ob wir des
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nicht teten, welicher denn under uns gemant wirt, der schol im laisten oder seinen eriben
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mit eym knecht und mit zwain pherden gan dem Czlewingz in ein erber gasthaus, wo im
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das von dem eegenanten Hermann oder von seinen eriben hin geczeigt wirt und schol do
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innligen und leisten, sam leistens recht ist und schol nicht aus der leistung reiten auf dhein
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recht, unz daz wir alles das getuen und geleisten, was unser prief sagt. Und ob der vor-
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genant Herman oder sein eriben icht scheden nemen mit poten senden oder mit nachreysen
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oder wie de scheden genant wurden, dew er peweisen mag, dew schollen unser sein und
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nicht des egenanten Hermans noch seiner eriben und schollen in auch mit dem haupguet
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gefallen. Und daz versprech wir mit unsern gueten treuen an eides stat. Und ob der
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eegenante Herman und sein eriben abgieng, des got nicht engeb, so schol daz lehen
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herwider gefallen auf des eegenanten Hermans swester kind des eegenanten Jesken haus-
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frauen und auf nyement ander. Und wer den prief mit des eegenanten Hermans und mit
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seiner eriben gueten willen innhat, der hat an allen sachen als guet recht zue dem eegenanten
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lehen, sam er oder sam sein eriben. Und daruber geb wir im und seinen eriben den prief
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versigelte mit unsern eigen anhangenden insigeln der obgeschriben sach zu eim warn urkunt.
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Der prief ist geben nach Christi gepuerd uber dreuzehenhundert jar dar nach im einen
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und neunzkisten jar an sand Merten tag.

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(Orig. Perg. 3 anh. Sig. im mähr, Landes-Archiv, Nr. 170 Misc.)


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