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frage einen kurzen Abschnitt gewidmet, den ich durch die Güte des Verfassers
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schon während des Druckes benutzen konnte. Die stilistischen Berührungen, die
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Vorliebe für dieselben Reimbindungen, die Übereinstimmungen ganzer Stellen
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sowie im Wortschatz können nach Reißmann die herkömmliche Ansicht nur
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bestätigen. Hiergegen bemerke ich, daß die bisherigen Erorterungen der Frage,
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welche übrigens auf eine unzureichende Kenntnis des Hiob-Gedichtes gebaut
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sein dürften, zu einseitig nur die Übereinstimmungen berücksichtigen. Die auf-
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fallende Verschiedenheit im Versbau ist freilich von Reißmann bemerkt worden,
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aber er scheint dem Umstand kein Gewicht beigemessen zu haben. Zu bedenken ist,
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daß die Arbeit am Hiob höchstens ein paar Jahre nach der Vollendung der
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Siben Ingesigel begonnen haben muß. Ist es wahrscheinlich, daß der Dichter
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seine eigenartige Verskunst, wodurch sein Werk ''innerhalb der Ordensliteratur
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einzig dasteht” (Reißmann S. 123), dermaßen verleugnet hätte? Dazu kommen
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Verschiedenheiten im Wortschatz in Betracht. Die Zahl der Neuerungen und
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sonstigen Worte in den Siben Ingesigeln, die in dem mehr als doppelt längeren
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Hiob (6285 V. gegeniiber 15568 im Hiob) ganz fehlen, wäre bei einer Identität der
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Verfasser eine auffallend hohe. Andererseits weist der Hiob charakteristische
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Ausdrücke auf, die in den Siben Ingesigeln unbelegt sind: so z. B. das Wort
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nichtesnicht (nichsnicht), sehr gewöhnlich im Hiob, den Reim phlege: wege (17 mal
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im Hiob), die Verbindung zuo phlege (Subst. und Adv.) 16 mal 1. H. usw. Die
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berührlen typischen Ähnlichkeiten mit den Siben Ingesigeln beweisen meines Er-
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achtens mur eie starke Beeinflussung. Die Verfasserfrage bleibt moch offen.
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Es erübrigt noch, den folgenden Bibliotheksverwaltungen und einzelnen Ge-
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lehrten für die Förderung dieser Arbeit meinen verbindlichsten Dank auszusprechen:
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dem Königlichen Staatsarchiv sowie der Königlichen und Universitätsbibliothek zu
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Königsberg für die gütige, wiederholte Übersendung der betr. Handschriften nach
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Berlin, wo ich sie während verschiedener Perioden benutzen konnte; der Königlichen
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Bibliothek zu Berlin, die mir die Hss. vermittelte und wo ich mich von Seiten einzelner
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Beamten eines großen Entgegenkommens erfreuen konnte; der Königlichen Biblio-
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thek zu Uppsala, die mir die kostbare Antwerpen-Ausgabe der Lyra-Bibel in Helsing-
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fors für mehrere Monate zur Verfügung stellte; Herrn Dr. A. Hübner in Berlin,
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der mich während des Druckes, vor allem seitdem ich meiner Amtspflichten wegen
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Berlin verlassen hatte, durch nachträgliche Vergleiche mit den Hss. unterstützt hat;
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eine Anzahl beachtenswerter Textverbesserungs- und Deutungsvorschläge, die von
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Hübner stammen, sind im Apparat mit der Chiffre (H.) bezeichnet. Bin herz-
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licher Dank gebührt schließlich Herrn. Prof. G. Roethe für das große Interesse, das
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er in Rat und Tat für meine Arbeit gezeigt hat.
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Helsingfors, den 20. April 1910.
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7. E. Karsten.
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